Der Eintritt in die Bühnen des Mainzer Staatstheaters wird für junge Menschen günstiger. Für fünf Euro können sich Studenten, Auszubildende und Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, unter der kurz gehaltenen Aufforderung „Hop on!“ die Vorstellungen auf allen Bühnen der Landeshauptstadt anschauen: im Kleinen und Großen Haus, in der Kakadu Bar und im U17. Möglich wird das dank vieler Sponsoren.
Das neue Modell hat sich das Staatstheater Mainz einfallen lassen, nachdem die alte Regelung, die auf einer einmalig mit dem Semesterbeitrag zu entrichtenden „Studierendenflatrate“ basierte, zu Beginn des Jahres nicht mehr verlängert worden war.
Die Tickets gelten für alle Vorstellungen – außer für Premieren und Sonderveranstaltungen. Sie können frühestens drei Kalendertage vor der gewünschten Vorstellung an der Theaterkasse, Fuststraße 4, erworben werden. Die Karten erlauben den Besitzern neben dem Zutritt zu Vorstellungen auch, sich ohne weitere Zuzahlung am Büfett zu bedienen. Kartenreservierungen sind nicht möglich.
Analoge Kultur gegen antiliberale Haltung
Das Modell, das am Freitag unter anderem von Intendant Markus Müller, dem parteilosen Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase und dem Professor Georg Krausch vorgestellt worden ist, soll nicht nur für ein möglichst oft ausverkauftes Haus sorgen. Es soll Teil der Verantwortung der Kulturinstitutionen sein, den demokratischen Zusammenhalt zu stärken, wie die „Hop on!“-Initiatoren sagten. Analoge Kultur helfe jungen Menschen, eine differenzierte Weltwahrnehmung zu entwickeln.
„Die Einladung zum Perspektivwechsel macht Theater zu einem Übungsgelände für Empathie, die Grundvoraussetzung für ein respektvolles Miteinander ist“, sagte Müller zum Start des neuen Angebots.
An der Finanzierung des Modells, das nun zunächst einmal bis 2028 laufen soll, wollen sich Stiftungen, aber auch Banken und Unternehmen beteiligen. Der günstige Eintrittspreis gilt unabhängig vom Wohnort der jungen Besucher.