Aufnahme vom Januar 2024 an der Moskauer Straße / Foto: Alexandra Scholz-Marcovich, NDOZAufnahme vom Januar 2024 an der Moskauer Straße: Zwischen Rohrleitungen, Gestrüpp und Böschung haben sich Menschen notdürftige Schlafplätze eingerichtet – nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. / Foto: Alexandra Scholz-Marcovich, NDOZ
Ab dem 13. Dezember 2025 soll an der Moskauer Straße 23, dem Gelände der ehemaligen Wohnmodulanlage, ein beheiztes Aufenthaltszelt entstehen. Es liegt fußläufig vom Hauptbahnhof entfernt – also in unmittelbarer Nähe zu den Orten, an denen viele Betroffene ihren Alltag verbringen.
- Das Zelt ist für den Tagesaufenthalt gedacht.
- Es wird mit Wärmestrahlern und mobilen Heizgeräten ausgestattet.
- Es dient als flexible Ergänzung, wenn die bestehenden Tagesaufenthalte an ihre Kapazitätsgrenzen kommen.
Gerade in den Wintermonaten kann so ein Angebot lebenswichtig sein – und zugleich eine Alternative dazu, in improvisierten Lagern zwischen Gleisen, Rohren und Böschungen zu übernachten.
Eisenstraße: Unterkunft soll schrittweise zur Unterstützungsstruktur werden
Parallel will die Stadt die kommunale Unterkunft an der Eisenstraße weiterentwickeln. Die Flächen sollen „möglichst schnell nutzbar“ gemacht werden, um zeitnah wirksame Hilfen für Menschen bereitzustellen, die sich regelmäßig im Bahnhofsumfeld aufhalten.
Geplant sind laut Stadt:
- eine schrittweise Aktivierung der Flächen,
- Außen- und Hofflächen als gestaltete, sichere Aufenthaltsbereiche,
- medizinische, psychosoziale und weitere Beratungsangebote, zugeschnitten auf die Situation vor Ort,
- Ruheräume und Funktionsflächen,
- eine 24/7 nutzbare Unterstützungsstruktur.
Die derzeit an der Eisenstraße untergebrachten Personengruppen sollen in andere Einrichtungen verlagert werden, bevor das neue Konzept startet. Die Stadt betont, dass alle Betroffenen „passende Unterstützungsangebote“ erhalten sollen.
Projekt „Sicherheit im Bahnhofsumfeld“: Kontrolle und Hilfe
Das Projekt „Sicherheit im Bahnhofsumfeld“ (SiBu) läuft seit Herbst 2024. Es wird gemeinsam von Stadt, Polizei und Bundespolizei getragen und verfolgt mehrere Ziele:
- mehr öffentliche Sicherheit und Ordnung,
- ein besseres Sicherheitsempfinden,
- höhere Aufenthaltsqualität und Sauberkeit,
- Stärkung sozialer und gesundheitlicher Hilfsangebote.
Dafür wurden eine eigene Projektstruktur, kurze Entscheidungswege und eine engere Zusammenarbeit mit Deutscher Bahn, Rheinbahn, sozialen Trägern, Anwohnenden und Gewerbetreibenden aufgebaut.
Der aktuelle Polizei-Einsatz und die neuen Angebote an der Moskauer Straße und an der Eisenstraße zeigen, wie sehr das Projekt auf zwei Säulen steht: Kontrolle und Präsenz auf der einen Seite – Unterstützung und Hilfen auf der anderen. Beide Perspektiven gehören zusammen.
Ein sozialer Blick auf Sicherheit
Wer sich die Lage rund um Hauptbahnhof, Moskauer Straße und Werdener Straße genauer anschaut, merkt schnell: Die Situation ist für niemanden tragbar.