Ungeachtet der sportlichen Schieflage bleibt das Thema „Schiedsrichter“ beim Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel in der Dauerschleife – so auch beim 1:1 in Braunschweig, wo der Unparteiische Eric Weisbach aus Halle nicht zu beneiden war. Viele Situationen waren zu knifflig, zu eng und zu schnell, um sie zweifelsfrei wahrnehmen zu können. Vielmehr hätte man sich – wieder einmal – einen besseren Support durch den Videoassistenten (VAR) gewünscht.

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War Braunschweigs Handelfmeter zum 1:0 noch unstrittig, sah das bei der Roten Karte für Eintrachts Lukas Frenkert wegen vermeintlicher Notbremse anders aus. Die Einheimischen machten sofort eine Fehlentscheidung aus, weil zum einen sich der Tatort auf dem Flügel befand und zum anderen mehrere Verteidiger mitgelaufen waren. Referee Weisbach wurde vom VAR Florian Lechner aber nicht zum Bildschirm geschickt – und so war dann Rot in Stein gemeißelt.

Holstein hatte Glück, nach einem Handspiel von Marko Ivezic nicht noch einen weiteren Elfmeter gegen sich zu bekommen. Dem Serben sprang der Ball an die Hand des leicht abgewinkelten rechten Arms, Weisbach ließ zur Verärgerung der Gastgeber weiterspielen. Er sah sich das ebenfalls nicht noch einmal am Bildschirm an.

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Gleiches galt für die Gelb-Rote Karte gegen Holsteins Lasse Rosenboom. Dass selbst Braunschweigs Trainer Heiner Backhaus eine Konzessionsentscheidung vermutete, sagt viel aus. Dass der Eintracht-Coach einräumte, in der Pause seinen Spielern prophezeit zu haben, dass es noch eine solche geben würde, sagt noch mehr aus. Manch einer mag das für unsportlich gehalten haben. Backhaus konterte trocken: „Wer Gerechtigkeit will, sollte Jura studieren.“

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