Wenn Capcom Einblicke in seine Strategie gibt, ist das ein seltener Moment und ein Blick hinter die Kulissen einer Serie, die seit 30 Jahren zwischen Kultstatus und Erwartungsdruck balanciert. Im aktuellen Integrated Report 2025 wird deutlich: Resident Evil 9 Requiem ist mehr als der nächste Teil. Es ist der Versuch, die Marke langfristig neu zu justieren, ohne die DNA zu verwässern.
Capcom spricht offen darüber, wie hart es ist, diese Serie über Jahrzehnte stabil zu halten: Qualitätsansprüche, schnelle Entwicklungszyklen, neue Plattformen, globales Marketing. Klingt trocken, ist aber nachvollziehbar – jede große Marke kämpft damit, nur bei Resident Evil sieht man jeden Fehltritt sofort.
Resident Evil 9 Requiem setzt auf Technik, Training und frische Köpfe
Spannend ist, wie Capcom das lösen will. Die RE Engine bleibt das technische Rückgrat, aber der Report macht klar, dass der Umbau hinter den Kulissen viel wichtiger ist. Teams werden neu aufgestellt, Qualitätssicherung wirkt strenger strukturiert, und junge Entwickler sollen gezielt an die Serie herangeführt werden.
Das klingt nach Risiko – frische Ideen können brillieren oder scheitern –, aber für Resident Evil ist es überfällig. Viele Fans lieben die Klassiker, aber jedes moderne RE muss zeigen, dass es mehr kann als nostalgische Zitate.
Resident Evil 9 Requiem scheint genau diese Gratwanderung zu versuchen. Das Spiel kehrt nach Raccoon City zurück, diesmal mit einem neuen Protagonisten, der die alten Ereignisse erneut aufrollt. Das ist heikel: Die Lore ist dicht, Fehler verzeiht niemand. Allerdings betont Capcom, dass Resident Evil 9 Requiem die komplette Geschichte sinnvoll zusammenführen soll. Ob das klappt? Das bleibt abzuwarten.
Zwei Perspektiven, ein Horror: Capcom will Wahl statt Dogma
Resident Evil 9 Requiem bietet erneut zwei vollwertige Modi: First Person und Third Person. Das ist ein logischer Schritt, denn die Community ist seit Jahren gespalten. Capcom entscheidet sich hier für Pragmatismus statt Prinzipienkampf.
Technisch soll das Ganze durch verbesserte Grafik, stärkere Immersion und klassischen Survival-Horror zusammengehalten werden: Kämpfen, Erkunden, Rätseln. Also das, was die Serie seit jeher trägt, nur hoffentlich ohne den Schlingerkurs mancher Vorgänger.
Aus Capcoms Bericht spricht Selbstbewusstsein, aber auch Respekt vor der eigenen Marke. Resident Evil 9 Requiem könnte zum Jubiläum zeigen, dass die Serie immer noch einen Schritt nach vorn machen kann. Die Mischung aus Legacy, Technik und jungen Kreativen klingt vielversprechend, aber erst das fertige Spiel wird zeigen, ob Capcom Mut beweist oder nur auf Nummer sicher geht.
Ein neues Update zum Spiel gibt es bereits in dieser Woche zur Premiere bei den Game Awards.