Die neue Abflugroute „Cindy S“ bringt für Darmstadt eine Entlastung von Fluglärm. Das geht aus Messungen der Stadt hervor, wie die Stadtverwaltung mitgeteilt hat. Demnach bestätigen die Messungen die Berichte von Bewohnern. Besonders im Stadtteil Arheilgen im Darmstädter Norden sei weniger Fluglärm zu hören. Das habe eine erste Auswertung von Messungen ergeben und sei nun eindeutig nachgewiesen. Genauere Ergebnisse erhofft die Verwaltung sich von einer weiteren Auswertung der Messwerte. Diese waren von eigenen Messstellen der Stadt am Nordrand von Arheilgen und von Wixhausen, dem nördlichsten Stadtteil, erfasst worden.

Die Abflugroute schreibt den Maschinen nach dem Start auf dem Frankfurter Flughafen eine stimmten Weg vor. Dieser Korridor zwischen dem Darmstädter Stadtteil Wixhausen und dem Nachbarort Erzhausen sei in den vergangenen drei Monaten zuverlässig eingehalten worden, berichtet die Stadtverwaltung. Flugzeuge seien lediglich bei Unwettern von der vorgeschriebenen Route abgewichen.

Nicht bestätigt habe sich die Erwartung, die Maschinen würden häufig nach Süden vom Weg abkommen. Das wäre für Darmstadt ein Nachteil und würde mehr Lärm verursachen. Bei einem ersten Probetrieb der Route Cindy S zum Jahreswechsel 2020/2021 war das der Verwaltung zufolge anders gewesen. Damals seien die Maschinen im Durchschnitt um 150 Meter weiter südlich geflogen, also näher am Darmstädter Stadtgebiet.

Entlastung am Tag, aber Lärmspitzen in der Nacht

Als Vorteil der neuen Abflugroute Cindy S wird auch genannt, dass die Flugzeuge höher flögen als bei der alten Route, was am Boden weniger Lärm verursacht. Die Messungen lieferten eine „robuste Datenbasis“, um den Erfolg der Verlagerung der Flugroute zu bewerten und. Auf Grundlage der Messungen könnte auch Vorschläge für eine weitere Verbesserungen erarbeitet werden, über die mit der Fluglärmkommission zu verhandeln sei. Neue Messungen seien für Arheilgen und Wixhausen für die drei Monate vom Beginn des neuen Jahres an vorgesehen.

Umweltdezernent Michael Kolmer (Die Grünen) hob allerdings hervor, bei der Flugroute Cindy S komme es zu sehr starken Belastungsspitzen in der Nacht. Das betreffe nicht nur die Darmstädter Stadtteil, sondern auch die Kommunen der Umgebung. Ihnen bot der Umweltdezernent deshalb eine Zusammenarbeit im Kampf gegen nächtlichen Fluglärm an.

In der Umgebung von Darmstadt seien die Erfahrungen mit der neuen Abflugroute auch am Tag nicht so eindeutig wie in der Großstadt, heißt es von der Stadtverwaltung. So seien seit der Verlagerung der Route die Gemeinden Erzhausen und Egelsbach stärker mit Fluglärmbelastet als vorher. In Gräfenhausen dagegen sei eine Verbesserung eingetreten, und zwar bei Maschinen aller verschiedener Größen und Typen.