Fahrdienstleister in Frankfurt




Fehlende, abgelaufene oder abgemeldete Konzessionen: Die Stadt Frankfurt hat bei einer Prüfung zahlreiche Verstöße bei digitalen Fahrdienstvermittlern festgestellt. In manchen Fällen wurden Strafverfahren eingeleitet.



Pauline Klink /
9. Dezember 2025, 11.42 Uhr




Das Frankfurter Ordnungsamt teilt mit, dass es bei einer Prüfung von Fahrerdienstleistern auf digitalen Vermittlungsplattformen bei rund 19 Prozent unerlaubte Registrierungen festgestellt hat. Die häufigsten Gründe dafür seien fehlende, abgelaufene oder abgemeldete Konzessionen gewesen. Konzession meint die behördliche Erlaubnis, die vorliegen muss, um ein Fahrzeug für gewerbliche Fahrten zu nutzen.

Auch die unzulässige Nutzung von Konzessionen anderer Städte und falsche Fahrzeugangaben im Rahmen von Fahrzeugwechseln waren häufige Gründe, so das Ordnungsamt. In einem Prozent der Fälle leitete das Amt aufgrund gefälschter Dokumente Strafverfahren ein. Die unrechtmäßigen Registrierungen wurden kurzfristig durch die Plattform gesperrt.

Ordnungsamt arbeitet mit Vermittlungsplattformen zusammen

Bei der Prüfung wurden insgesamt 2478 Bestandsregistrierungen überprüft. Grundlage ist ein seit Juli 2025 bestehendes Memorandum of Understanding (MoU) mit digitalen Vermittlungsplattformen. Dazu zählen Bolt, Freenow by Lyft und Uber sowie dem Dienstleister SafeDriver ennoo. Das MoU sieht einen strukturierten digitalen Datenaustausch vor, um rechtskonforme Vermittlungen sicherzustellen und illegale Beförderungen konsequent zu verhindern.

Hohe Trefferquote auch bei Neuregistrierungen

Im gleichen Zeitraum wurden außerdem 442 Neuregistrierungen überprüft. Bei 14 Prozent der Unternehmen lag keine gültige Erlaubnis vor. In vier Prozent der Fälle wurde Urkundenfälschung entdeckt. Fehlende Genehmigungen führten unmittelbar dazu, dass keine Vermittlung mehr erfolgt.

Stadt plant Zusammenarbeit im Rhein-Main-Gebiet

„Der digitale Datenaustausch hat sich als wirksames Instrument zur Aufdeckung und Unterbindung unrechtmäßiger Zustände erwiesen“, betont Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP). Die Stadt werde alle Neuregistrierungen weiterhin konsequent prüfen und die Zusammenarbeit mit den Plattformen fortführen. Rinn kündigte außerdem eine regionale Abstimmung im Rhein-Main-Gebiet an, um Schlupflöcher über Nachbarstädte zu schließen.

Gemeinsam mit den Plattformen will die Stadt zudem die Vorbereitung eines digitalen Registers vorantreiben. Bis Ende 2026 soll der Prüfprozess vollständig digitalisiert und weitgehend automatisiert sein.



Pauline Klink


Pauline Klink

Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaften und der Comparative Literature in Frankfurt und Paris. Seit August 2025 beim Journal Frankfurt.


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