Weihnachten rückt näher und damit die Hoffnung auf Schnee. Ein Energieunternehmen namens Enpal hat hierzu einen Blick in die Wetterdaten der letzten 30 Jahre geworfen und die Städte mit der angeblich höchsten Schneewahrscheinlichkeit an Weihnachten und Silvester 2025 analysiert.

Das Ergebnis: Laut dieser Analyse sollen die Chancen auf Schnee in Karlsruhe (zirka 10 Zentimeter), Göttingen (45 Zentimeter) und Würzburg (12 Zentimeter) besonders hoch sein. Dem widerspricht Wetter-Experte Andreas Walter vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Hier geht‘s zur besagten Analyse (externer Link)

Schnee-Analyse von Enpal: Welche Daten fließen mit rein?

Enpal ist nach eigenen Angaben ein deutsches Greentech-Unternehmen, das sich auf erneuerbare Energien für Privatkunden spezialisiert hat. Warum es als Strom-Unternehmen eine Analyse zur Schneewahrscheinlichkeit in deutschen Städten veröffentlicht hat, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Andreas Walter ist Klimatologe und Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst.

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Andreas Walter ist Klimatologe und Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst.
Foto: DWD

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Andreas Walter ist Klimatologe und Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst.
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In einer Analyse untersucht Enpal die durchschnittlichen Sonnenstunden und Temperaturen vom 22. bis 28. Dezember sowie am 31. Dezember in den Jahren von 1995 bis 2025 ein. Allerdings nur von Städten mit einer Einwohnerzahl von mindestens 100.000. Für jede Stadt wurden, laut Enpal, die 100 nächstgelegenen Wetterstationen ermittelt. Benachbarte Städte können identische Werte aufweisen.

„10 Zentimeter Schnee in Karlsruhe? Das kann ich mir nicht vorstellen“

Es geht allerdings nicht klar hervor, welche wissenschaftliche Methodik dahintersteckt, kritisiert Walter. „Hier wurden Temperaturen und Sonnenstunden analysiert. Mit Schnee hat das gar nichts zu tun“, so der Experte. Zudem sieht er kritisch, dass lediglich die 100 nächstgelegenen Wetterstationen für die Analyse Beachtung fanden.

Schnee in Karlsruhe (Archivbild)

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Schnee in Karlsruhe (Archivbild)
Foto: Corina Bohner

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Schnee in Karlsruhe (Archivbild)
Foto: Corina Bohner

„Wenn ich zum Beispiel für Garmisch-Partenkirchen die Schneewahrscheinlichkeit ermitteln möchte, dann befinden sich unter den 100 Wetter-Stationen etwa 60 Bergstationen. Darunter die Zugspitze. Natürlich habe ich da eine Schneewahrscheinlichkeit von 100 Prozent“, sagt Walter.

Klar, auf der Zugspitze liegt häufiger Schnee als in Stadtgebieten mit 100.00 Einwohnern. (Archivbild)

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Klar, auf der Zugspitze liegt häufiger Schnee als in Stadtgebieten mit 100.00 Einwohnern. (Archivbild)
Foto: Angelika Warmuth/dpa

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Klar, auf der Zugspitze liegt häufiger Schnee als in Stadtgebieten mit 100.00 Einwohnern. (Archivbild)
Foto: Angelika Warmuth/dpa

Ein weiterer kritischer Punkt: Die Breite der Schneedecke, die anhand von Schneefällen an bestimmten Tagen aus der Vergangenheit analysiert wird. „In Karlsruhe 10 Zentimeter? Das kann ich mir nicht vorstellen. Schneefall richtet sich nicht nach den vergangenen Jahren, sondern nach der aktuellen Wetterlage“, erläutert der Meteorologe – und die sagt für Baden-Württemberg etwas ganz anderes voraus: Bis zu 15 Grad ab Montag!

Weiße Weihnachten in Baden-Württemberg: Wie ist die Lage?

Ob tatsächlich an Weihnachten Schnee in Baden-Württemberg fallen wird, steht noch nicht fest. Dafür sei es schlussendlich noch zu früh. „Ich schätze, da müssen wir uns noch bis 12/13. Dezember gedulden“, so der DWD-Experte.

Generell seien die Chancen auf Schnee in Baden-Württemberg im Schwarzwald am Höchsten. Dass es aber zum Beispiel in Mannheim mehr Schnee geben wird, als in Karlsruhe, das ließe sich so nicht pauschalisieren.

  • Verena Müller-Witt

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