Drei Männer sollen im Auftrag eines russischen Geheimdiensts in Frankfurt einen ukrainischen Ex-Offizier ausspioniert haben – womöglich mit dem Ziel, ihn zu töten. Nun müssen sie sich vor Gericht verantworten.
Die Polizei bringt einen der Angeklagten zum Oberlandesgericht Frankfurt.
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00:37 Min.|09.12.25|Frank Angermund
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Prozess gegen mutmaßliche Spione am Frankfurter Oberlandesgericht: Vor dem Staatsschutzsenat müssen sich seit Dienstag drei Männer verantworten, die im Auftrag des russischen Geheimdiensts einen ehemaligen ukrainischen Offizier ausspioniert haben sollen.
Zielperson wandte sich vor Treffen in Café an die Polizei
Einer der Angeklagten, ein armenischer Staatsangehöriger, soll den Spionage-Auftrag Anfang Mai 2024 erhalten und dafür die anderen beiden angeheuert haben, einen Ukrainer und einen Russen.
Im Juni vergangenen Jahres sollte es den Vorwürfen zufolge zu einem Treffen in einem Café in der Frankfurter Innenstadt kommen, doch die Zielperson – ein kriegsversehrter ehemaliger Offizier, der in der Ukraine für den militärischen Geheimdienst tätig war – hatte sich schon zuvor an die deutsche Polizei gewandt.
Möglicherweise bis zur Tötung
Das Gericht geht davon aus, dass das Ausspähen und das Treffen vermutlich für die Vorbereitung weiterer geheimdienstlicher Operationen in Deutschland dienen sollte – möglicherweise bis hin zur Tötung des Mannes.
Am 19. Juni 2024 wurden die drei Angeklagten in Frankfurt festgenommen, seither sitzen sie in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, in einem besonders schweren Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein. Es sind zahlreiche weitere Verhandlungstermine bis Ende Mai 2026 angesetzt.
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hr INFO,
09.12.25, 09:30 Uhr
Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe