Silvester gilt für Polizei, Feuerwehr und leider auch für die Krankenhäuser in Duisburg als alles andere als eine ruhige Nacht. Immer wieder kommt es in der Stadt zu Unfällen mit Feuerwerk, Bränden, Vandalismus und Randale. Schon jetzt laufen bei den Behörden die Vorbereitungen für den letzten Tag des Jahres. Die Stadt kündigte nun an, wie auch in den Vorjahren auf generelle Verbote zu verzichten.

Für den bevorstehenden Jahreswechsel plant die Stadt also weder ein stadtweites noch ein auf einzelne Stadtteile begrenztes Feuerwerksverbot. Das teilte ein Sprecher der Stadt am Dienstag mit. Nach Angaben der Verwaltung gelten örtlich beschränkte Verbotszonen nicht als geeignetes Mittel, um Übergriffe oder gefährliche Situationen in der Silvesternacht einzudämmen.

Nach Erfahrungen der vergangenen Jahre seien Angriffe mit Feuerwerkskörpern auf Einsatzkräfte und Passanten im gesamten Stadtgebiet aufgetreten, teilte die Stadt mit. Ein Verbotsbereich an einzelnen Plätzen würde aus ihrer Sicht deshalb weder die Zahl der Vorfälle reduzieren noch den gewünschten Schutzeffekt erzielen. Zudem würde die Kontrolle solcher Zonen zusätzliche Kräfte binden, die an anderer Stelle gebraucht würden. Auch sei zu erwarten, dass sich Straftaten lediglich in andere Bereiche verlagerten.

Unabhängig davon bleiben die bundesrechtlichen Vorgaben aus der Sprengstoffverordnung bestehen. In Duisburg betrifft das vor allem die Umgebung des Zoos. Dort gilt, wie bereits 2024, ein dauerhaftes Verbot für pyrotechnische Gegenstände. Konkret dürfen Feuerwerkskörper der Kategorie F2 in der Silvesternacht sowie am Neujahrstag in einem Umkreis von mindestens 100 Metern rund um das Zoogelände, insbesondere am Kaiserberg, also nicht gezündet werden. Ziel sei es, den Tieren einen möglichst ruhigen Jahreswechsel zu ermöglichen, so der Sprecher der Stadt weiter.

Die Polizei setzt unterdessen in diesem Jahr noch stärker auf Prävention. Die Vorfälle an Halloween haben nach Einschätzung der Behörden gezeigt, dass der fahrlässige Umgang mit Pyrotechnik längst kein reines Silvesterphänomen mehr ist. Neben konsequenten Sanktionen setze man deshalb auf Aufklärung, um insbesondere bei Jugendlichen ein Umdenken zu erreichen, teilt die Polizei mit. Vor dem Hintergrund der verletzten Jugendlichen rund um Halloween hat das Präsidium nun eine Präventionskampagne gestartet.

Die Kampagne umfasst drei kurze Videos, die im wöchentlichen Rhythmus in den sozialen Netzwerken veröffentlicht werden. Eines davon zeigt die Explosion eines Böllers in einer künstlich modellierten Hand. Die Bilder sollen verdeutlichen, welche Folgen der unsachgemäße Umgang mit Feuerwerk und Böllern haben kann. In den beiden anderen Clips wenden sich ein Arzt und ein Sprengstoffexperte direkt an junge Menschen.

In den vergangenen Jahren rückte die Polizei regelmäßig zu Hunderten Einsätzen an Silvester aus. So kam es etwa in Hochheide zu Zwischenfällen, auf der Moerser Straße wurden Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern attackiert. Polizisten räumten anschließend den Marktplatz und sprachen Platzverweise gegen eine Gruppe aus.

Zudem gerieten Busse und Bahnen unter Beschuss, weshalb die DVG zeitweise einzelne Linien aus Sicherheitsgründen einstellte. Bereits 2022 war es zu ähnlichen Vorfällen gekommen. In Hochfeld brannte damals ein E-Scooter, am Bürgermeister-Bongartz-Platz in Hochheide lieferten sich mehrere Jugendliche regelrechte Duelle mit Feuerwerkskörpern. Auch Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr wurden dabei attackiert.