Berlin – Mit Außentemperaturen um 12 Grad am Tag zeigt sich der Dezember gerade von seiner mildesten Seite, erfrieren kann in seiner Wohnung niemand. Aber kalt zu duschen ist selbst im Hochsommer unbeliebt. Weil bei ihnen die Heizung ausgefallen ist, bleibt Tausenden Berlinern derzeit keine Wahl.

Wie der „Focus“ am Dienstag berichtet, wird der Missstand seit Samstag im Stadtteil Tegel im Nordwesten von Berlin beklagt. Der Vermieter soll zunächst für Tage untätig gewesen und zuletzt auch noch unverschämt geworden sein.

Wasser 6 Grad kalt

Abgeschnitten von der Wärmeversorgung seien demnach 1680 Wohnungen – ganze Straßenzüge mit mehreren Hochhaus-Wohnblöcken. Teils würden schon Innenraumtemperaturen von unter 15 Grad die Bewohner bibbern lassen.

Betroffen ist der Bereich Namslaustraße, Neheimer Straße und Bernauer Straße

Betroffen sind die Namslau-, Neheimer- und Bernauer Straße

Foto: IMAGO/Jürgen Ritter

Viele wären froh, wenn sie zumindest warm duschen könnten: Mit einer Temperatur von gerade mal 6 Grad käme das Wasser aus dem Hahn, heißt es. Auch der Strom habe zwischenzeitlich abgeschaltet werden müssen. Als Grund für den Ausfall wurde laut „Focus“ eine Undichtigkeit im Nahwärmenetz festgestellt.

Mieter dürfen eine Elektroheizung pro Wohnung kaufen

Eine Mieterin kritisiert gegenüber dem Magazin, dass sowohl der Vermieter, die Gewobag, als auch der Hausmeister schlecht erreichbar seien. Erst auf Druck habe das kommunale Wohnungsunternehmen zugestimmt, dass die Bewohner Heizstrahler für bis zu 100 Euro anschaffen können und pauschal fünf Euro pro Tag für den zusätzlichen Strom erstattet bekommen. Der Haken: Nur ein Gerät pro Wohnung!

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Zunächst hieß es, die Störung werde bis Freitag behoben. Zuletzt soll das Versprechen jedoch schon wieder relativiert worden sein. Dafür stünde bereits fest, dass sich bei einem Teil der Bewohner ab Januar die Kaltmiete erhöht.