Im Hafen Schahid Radschai im Süden des Iran gab es eine schwere Explosion. Das teilte das iranische Staatsfernsehen mit und berief sich dabei auf Behördenangaben. Im Anschluss an die „massive Explosion“ sei in dem Hafen in der Provinz Hormusgan ein Feuer ausgebrochen, berichtete das
iranische Staatsfernsehen. Videos in sozialen Medien zeigten eine große schwarze Rauchwolke.
Mindestens acht Menschen sind getötet und mehr als 700 weitere verletzt worden, wie Staatsmedien berichten. „Ursache der Explosion waren Chemikalien in Containern“, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes der Nachrichtenagentur ILNA. Im
Staatsfernsehen hieß es, unsachgemäßer Umgang mit brennbaren
Materialien habe zu der Explosion beigetragen. Ein Sprecher der
Regierung teilte indes mit, wenngleich wohl Chemikalien explodiert
seien, sei die genaue Ursache noch nicht ermittelt. Präsident Massud Peseschkian ordnete eine Untersuchung an
und entsandte seinen Innenminister zum Brandort.
Auch der
Leiter der Behörden für Krisenmanagement, Mehrdad Hassansadeh, hatte zuvor dem
Staatsfernsehen gesagt, mehrere Container seien im Hafen explodiert. „Wir sind
dabei, die Verletzten zu evakuieren und in umliegende Kliniken zu
bringen.“ Behörden zufolge wurde der Hafenbetrieb
eingestellt.
Schockwelle im Umkreis von 50 Kilometern spürbar
Nach ersten Informationen hat die Wucht der Detonation auch erhebliche
Schäden an der Infrastruktur des Hafens verursacht, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tasnim. Die Schockwelle der Explosion war laut der Nachrichtenagentur Fars in etwa 50 Kilometern Entfernung hör- und spürbar. Einsatzkräfte kämpften unterdessen gegen die Brände: „Wir sind dabei, das
Feuer zu löschen“, sagte der Leiter des Hafens, Ismael Malekisadeh, im
Staatsfernsehen.
Der Hafen Schahid Radschai liegt 23 Kilometer von der Provinzhauptstadt Bandar Abbas entfernt und gilt als einer
der wichtigen Umschlagplätze für Containertransporte der Islamischen
Republik. Jährlich werden dort zwischen 70 und 80 Millionen Tonnen an
Waren umgeschlagen – mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels.