Viele Gründe für fehlende Versicherung

Wer bereit ist, wird von Alexander Pape oder seinen Kollegen empfangen. Geduld, Zeit und Vertrauen seien die erste Hürde, sagt der Arzt: „Die Patienten sind sehr schambehaftet, das muss man einfach so sagen. Die sind an anderen Stellen abgewiesen worden, teils aus hygienischen Gründen, teils aus Zeitkapazitäten oder weil Praxen auch gesagt haben: Wir können ohne Krankenversicherung hier nicht behandeln, das können wir nicht leisten.“

Zu jeder Sprechstunde kommen bis zu 30 Patienten. Die Gründe sind vielfältig: Obdachlosigkeit, Beitragsschulden, Privattarife, die die Rente übersteigen, oder Versicherungen, die schlicht keine Behandlungen übernehmen, was teilweise Ausländer betrifft.

Pape hilft bei allem, was ein Hausarzt auch annehmen würde. Medikamentenverschreibung, Wundversorgung, teilweise Geburtsvorsorge, auch Impfungen sollen bald dazukomme. Pape sagt: „Wir haben ein Ultraschallgerät, dass wir auch einsetzen können, wir haben ein EKG, was wir theoretisch schreiben können, das sind so Sachen, die wir hier letzten Endes machen können. Wenn natürlich ein Patient kommt mit Verdacht auf einen akuten Bruch, dann können wir auf Notaufnahmen verweisen.“