Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) stellt seinen TV-Teletext „rbbtext“ als eigenständiges redaktionelles Angebot ein. Im 300er Magazin des Teletextes werde es zwar weiterhin die Programmvorschauen für das RBB-Fernsehen sowie einen Nachrichten-Überblick von RBB-Inforadio geben, teilte der Sender in Berlin mit. Auf den anderen Seiten werde jedoch künftig der ARD-Text mit seinem kompletten Angebot von „Tagesschau“-Nachrichten, bundesweitem Sport und Wetter bis hin zu Wirtschaft, Kultur und Börse präsentiert. Ab Dienstagmittag werde der ARD-Text im RBB-Fernsehen erreichbar sein.

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Auch nach der in der laufenden Woche geplanten Umstellung würden wie gewohnt die Untertitelungen für Hörbehinderte auf Seite 150 weitergeführt, hieß es weiter. Die Internetversionen des Fernsehtextes rbbtext.de, rbbtext.mobi und die rbbtext-App entfielen jedoch. Die 1992 in den Vorgängersendern SFB (Sender Freies Berlin) und ORB (Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg) gestarteten heutigen RBB-Teletext-Angebote würden aus Kostengründen eingestellt.

rbb-Teletext stellt auf ARD Text um

Das wird es so bald nicht mehr geben.
© privat | Privat

„Rbbtext“ verschwindet – Empörte Kommentare

Dass das Angebot eingestellt wird, sorgt für Empörung. Beim Artikel des RBB, der das Aus verkündet, gibt es über 40 Kommentare (Stand: Di., 9.12., 7.30 Uhr). Lucy schreibt empört: „Ich finde das gelinde gesagt unmöglich! Wieviele alte Leute gibt es, die sich immer noch über den Videotext informieren. Meine Oma ist jetzt 85, die hat kein Internet, und entsprechend ihrem Alter Probleme mit neuen Geräten und überhaupt mit Neuem.“

Georg Zielonkowski schreibt wütend: „Diese Entscheidung werden vor allem unsere Senioren begeistern. Die können sich Magentasport nicht leisten, können keine Rundfunkübertragungen des rbb genießen – sie gibt es eben nicht. Einzig der Videotext transportiert zum Beispiel aktuelle Spielstände von den Spielen des heimatlichen FC Energie.“ Für Userin Julia scheint der Teletext wichtiger als das eigentliche Programm zu sein. Sie erklärt: „Dann brauche ich den rbb ja gar nicht mehr einzuschalten, denn das Programm ist uninteressant. Aber der Teletext gehört zu meinem Frühstück dazu. Nachrichten aus der Region sind doch wichtig. Wenn ich den ARD-Text lesen will schalte ich das Erste ein. Der ist aber eben nicht regional.“

Astrid Z. fasst es so zusammen: „Da wird mal wieder an der falschen Stelle gespart.“ Vor allem für ältere Menschen scheint der Videotext nach wie vor eine wichtige Informationsquelle zu sein. So schreibt es auch die Userin Ellen Wu: „Viele alte Leute, die keinen Internetanschluss haben, nutzen den Teletext. Wieder ein Angebot weniger für diese Klientel – mit der klaren Botschaft: ihr seid zu alt, warum seid ihr überhaupt noch da?“