Am Mannheimer Amtsgericht wird am Mittwoch das Urteil gegen einen Polizisten erwartet. Der Beamte soll zu den Beweismitteln eines festgenommenen Mannes fünf Päckchen Marihuana dazugelegt haben. Die Hauptzeugen, zwei Bereitschaftspolizisten aus Bruchsal (Landkreis Karlsruhe), haben den Angeklagten im Prozess belastet.
Mutmaßlicher Tatort: Polizeipräsidium Mannheim
Laut ihrer Aussage haben die beiden Beamten und der angeklagte Polizist einen Mann im März 2024 auf dem Alten Messplatz in Mannheim wegen eines zuvor beobachteten Drogenhandels kontrolliert. Bei der Kontrolle hätten sie keine Drogen gefunden – wegen eines schon vorliegenden Haftbefehls hätten sie ihn aber dennoch in das Polizeipräsidium in Gewahrsam gebracht.
Dort soll der Angeklagte dem Umschlag mit der Beweis-Sammlung dann fünf Päckchen Marihuana hinzugefügt haben. Danach soll er die Kollegen aufgefordert haben, den Vermerk über die Durchsuchung des Mannes zu seinem Nachteil zu verändern. Der von der Staatsanwaltschaft vorgeworfene Straftatbestand lautet deswegen auf „Verfolgung Unschuldiger“. Die Zeugen hätten sich damals geweigert, den Vermerk zu verändern, sagten sie vor Gericht.
Angeklagter bestreitet Vorwürfe
Der 27-jährige Angeklagte hat die Vorwürfe im Prozess von sich gewiesen. In einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung bezeichnete er das ihm vorgeworfene Verhalten als nicht vereinbar mit seinen dienstlichen Pflichten.