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Die Europäische Union verschärft die Kontrollen von importierten Lebensmitteln. Sie will Rückstände von Pestiziden aufspüren, die in der EU verboten sind. Die Maßnahme soll Verbraucher schützen und europäische Landwirte vor Wettbewerbsnachteilen bewahren.
Mittwoch, 10. Dezember 2025, 09:11 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Die EU will importierte Lebensmittel strenger auf Pestizidrückstände prüfen. Es steht die Frage im Raum, ob das etwas mit dem geplanten Abschluss eines Handelsabkommens zu tun hat.
Bildquelle: Getty Images
Die Europäische Union verschärft die Kontrollen von importierten Lebensmitteln. Ziel ist es, Rückstände besonders gefährlicher Pestizide aufzuspüren, die in der Union verboten sind. „Wenn diese Pestizide aus Gründen des Gesundheitsschutzes in der EU nicht zugelassen seien, sollten sie auch nicht als Rückstände in unseren Lebensmitteln zu finden sein“, zitierte die Nachrichtenagentur dpa den EU-Gesundheitskommissar Oliver Varhelyi.
Die Maßnahme verfolgt zwei Ziele: Sie soll Verbraucher in der EU vor den Substanzen schützen und europäische Landwirte vor Wettbewerbsnachteilen bewahren, wie Varhelyi in Brüssel erklärte. Der ungarische Kommissar betonte, es gehe darum, bestehende Vorgaben durchzusetzen. Auf die Frage, ob gefährliche Waren in die EU gelangt seien, gab er keine konkrete Antwort.
Varhelyi wies den Zusammenhang mit dem geplanten Handelsabkommen zwischen der EU und dem lateinamerikanischen Handelsblock Mercosur zurück. Dem Mercosur gehören Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay an. Die Ankündigung fällt jedoch in eine Phase, in der die Bemühungen um die Ratifizierung des seit über zwei Jahrzehnten verhandelten Freihandelsabkommens zunehmen.
Europäische Landwirte lehnen das Abkommen ab und haben für die kommende Woche Proteste in Brüssel angekündigt. Die zeitliche Nähe der Ankündigung zu den Verhandlungen über das Mercosur-Abkommen wirft Fragen auf, auch wenn der Kommissar einen direkten Zusammenhang bestreitet.