
Stand: 09.12.2025 19:22 Uhr
Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat am Dienstag Tierschützern Recht gegeben: Sie hatten einen Eilantrag gegen den Abschuss eines Wolfs in der Gemeinde Friedeburg (Landkreis Wittmund) eingereicht.
Das Gericht folgte dem Widerspruch des Vereins Freundeskreises freilebender Wölfe gegen die Abschussgenehmigung des Landkreises Wittmund. Zur Begründung teilte die Kammer mit, dass „verschiedene sich aufdrängende Alternativen“ zum Abschuss nicht geprüft worden seien. Als Beispiel nennt das Gericht die Ertüchtigung von Zäunen. Der Beschluss des Gerichts ist noch nicht rechtskräftig. Der Landkreis Wittmund könne gegen die Entscheidung Beschwerde beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg einlegen.
Landkreis wollte Abschuss aufgrund wiederholter Risse
Der Landkreis hatte Ende November eine „Ausnahmegenehmigung für eine Wolfsentnahme nach dem Schnellabschussverfahren“ angeordnet. Auslöser waren dem Landkreis zufolge wiederholte Risse seit Mitte August im Raum Friedeburg (Landkreis Wittmund), zuletzt am 24. November. Sechs Risse seien in diesem Zeitraum im Landkreis Wittmund gemeldet worden, einer im angrenzenden Landkreis Friesland. In allen Fällen waren einem Sprecher zufolge Rinder betroffen. Nach dem letzten Vorfall habe der Landkreis geprüft, ob nach dem Bundesnaturschutzgesetz die artenschutzrechtlichen Voraussetzungen für eine Entnahme eines schadenverursachenden Wolfes vorliegen – und ob diese möglich ist. Dies ist nach Ansicht der Kreisbehörde der Fall. Die jetzt vorerst gekippte Genehmigung sei eng mit dem niedersächsischen Umweltministerium abgestimmt worden, hieß es.

Die norddeutschen Länder sind sich in vielen Punkten uneinig. Auf der MPK haben sie nun aber einen Konsens gefunden.

Von Juli bis September wurden laut Landesjägerschaft 78 Übergriffe auf Nutztiere bestätigt – die meisten im Landkreis Cuxhaven.

Anfang Mai hatte die EU bereits den Schutzstatus herabgesetzt – nun sollen Wölfe leichter geschossen werden können.

Der Status für Wölfe soll von „streng geschützt“ auf „geschützt“ abgesenkt werden. Dem müssen noch die EU-Mitgliedsstaaten zustimmen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 09.12.2025 | 19:00 Uhr