Bremen – Zwei Wochen nachdem in Bremen ein totes Baby in einer Müllsortierungsanlage gefunden wurde, erhöhen Staatsanwaltschaft und Polizei den Ermittlungsdruck und richten einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung.
Mit mehrsprachigen Videos, Plakaten und Flyern sowie einer großangelegten Social-Media-Kampagne wollen Ermittler der Polizei endlich herausfinden, wer das Mädchen war – und wer sie abgelegt hat.
Baby kam lebend zur Welt
Laut Obduktion war der Säugling ein Mädchen, etwa zwei Tage alt – und lebte noch, als es abgelegt wurde. Wie es zu den tödlichen Verletzungen kam, ist noch unklar. Auch die Ablagesituation im Bauschutt könne eine Rolle gespielt haben, so die Staatsanwaltschaft. Ein Mitarbeiter eines Entsorgungsbetriebs hatte das Baby beim Sortieren im Hafengebiet entdeckt.
Mit diesem Plakat bittet die Polizei in Bremen die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach der Mutter
Foto: Polizei Bremen
Wo genau das Kind abgelegt wurde und wie es auf den Recyclinghof in Bremen gelangte, ist weiterhin offen. Nach aktuellem Stand wurde das Baby zwischen dem 21. und 25. November 2025 in einen Müllcontainer gelegt. Wer etwas gesehen hat, könnte den entscheidenden Hinweis liefern.
Großfahndung nach der Mutter
Die Ermittler fragen: Wer kennt eine Frau oder ein Mädchen, das kürzlich schwanger war – und nun kein Neugeborenes hat? Wer hat an Müllcontainern etwas Verdächtiges beobachtet? Ist jemand im Umfeld aufgefallen, der sich stark verändert hat – im Verhalten, im Erscheinungsbild oder im sozialen Umfeld?
Gleichzeitig betont die Polizei, dass sich die Mutter in einer extremen, möglicherweise ausweglosen Lage befunden haben könnte – und dringend Hilfe benötigen könnte.
Fundort im Industriegebiet
Das Firmengelände liegt in den Industriehäfen nördlich der Weser, umgeben von Gewerbeflächen, Schuttbergen, Baustellen und dem Stahlwerk. Auf Videoaufnahmen der Anlage sind Bauschutt- und Plastikabfälle zu sehen.
Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter 0421 362-3888 entgegen – oder anonym über das eingerichtete Hinweisportal. Die Ermittler betonen: Jeder Hinweis kann entscheidend sein. Jeder, der etwas weiß, soll sich melden.