Hannoversch Münden (Niedersachsen) – Traurige Gewissheit für rund 400 Angestellte des japanischen Autozulieferers Musashi in Deutschland: Sie verlieren ihre Jobs. Das Werk im südniedersächsischen Hann. Münden schließt. In Lüchow werden Stellen abgebaut. Auch die Zerspanung in Leinefelde (Thüringen) wird geschlossen.
Wie das Unternehmen mitteilt, hatte man sich am 6. und 7. Dezember mit der Gewerkschaft IG Metall auf ein Abfindungs-, Qualifizierungs- und Sicherungspaket geeinigt, das soziale Härten abfedern und Perspektiven durch Qualifizierungsmaßnahmen schaffen soll.
Auch am Musashi-Standort Lüchow werden 100 Stellen gestrichen
Foto: Musashi
Enorme Verluste
Verhandlungsführer und Personaldirektor Stefan Preuße (48) erklärt die schwierige wirtschaftliche Lage des Unternehmens in BILD: „Musashi ist wie andere Automobilzulieferer von der schweren Krise im Automobilsektor betroffen. Unsere japanischen Gesellschafter haben in den letzten Jahren Verluste in Höhe von über 100 Millionen Euro mitgetragen.“
Wurde von Musashi Europe 2023 zum Direktor Personalwesen ernannt: Stefan Preuße
Foto: Musashi
Er betont: „Jetzt konnten in der Restrukturierung dennoch mehr als 100 Arbeitsplätze mehr gerettet werden als ursprünglich vorgesehen. Für die rund 400 Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren, haben wir mit der IG Metall ein Paket verhandelt.“
Wann das Werk in Hann. Münden schließt
Die ersten Kündigungen werden zum September 2026 wirksam. Ziel der Verhandlungen sei es außerdem gewesen, für die Mitarbeiter und für Musashi eine langfristige Perspektive am Standort Deutschland zu schaffen. Preuße: „Das ist uns gelungen.“
Nach BILD-Informationen wird der Standort Hann. Münden (Niedersachsen) bis zum 31. März 2027 geschlossen. Teile der Produktion werden nach Bad Sobernheim, Bockenau und Grolsheim in Rheinland-Pfalz verlegt. In Leinefelde (Thüringen) soll die Zerspanung geschlossen werden, aber die Schmiede erhalten bleiben.
Mehr zum ThemaStellenabbau bei Musashi in drei Schritten
BILD erfuhr: An allen drei von der Restrukturierung betroffenen Standorten wird der Stellenabbau in drei Schritten erfolgen – zum 28. Februar 2026, zum 31. Mai 2026 und zum 31. August 2026. Die einheitliche Kündigungsfrist betrage jeweils sieben Monate.
Demnach entfallen die Stellen zum 30. September 2026, zum 31. Dezember 2026 und zum 31. März 2027. Alles stehe noch unter Vorbehalt der Gremienzustimmungen, die bis 16. Dezember erfolgen sollen.