Die US-Notenbank senkt zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Er liegt fortan zwischen 3,5 und 3,75 Prozent, wie der Zentralbankrat der Federal Reserve (Fed) in Washington, D. C. mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit rund drei Jahren.
Die Fed hatte im September erstmals nach einem Dreivierteljahr den Leitzins um einen Zinsschritt gesenkt, also um 0,25 Prozentpunkte. Damals hatte das Gremium weitere Senkungen in Aussicht gestellt. Ende Oktober folgte dann die zweite Zinssenkung.
Die Notenbank begründete den neuen Zinsentscheid mit der schwierigen
Lage auf dem US-Arbeitsmarkt. Die Risiken für die Beschäftigung hätten in den vergangenen Monaten zugenommen, hieß es von der Fed. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine
noch deutlichere Senkung gefordert, um unter anderem Immobilienkredite
zu verbilligen.
Einige Verantwortliche der Fed sind jedoch besorgt, dass
die US-Zollpolitik die Verbraucherpreise weiter steigen lassen könnte. Im September waren die Preise für Verbraucher gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent gestiegen und lagen damit deutlich über dem mittelfristigen Inflationsziel der Fed von zwei Prozent.
Shutdown betraf auch die Fed
Unterdessen geht die Fed im kommenden Jahr von mehr Wirtschaftswachstum
in den USA aus. Für 2026 rechnet die Zentralbank im Median mit einem
Plus von 2,3 Prozent. Noch im September hatte die US-Notenbank 1,8
Prozent Wachstum für das neue Jahr vorhergesagt. Die
Konjunkturerwartungen für das ablaufende Jahr stiegen leicht um 0,1
Prozentpunkte auf 1,7 Prozent.
Wegen des US-Haushaltsstreits zwischen Republikanern und Demokraten sowie des folgenden Shutdowns in den USA konnte die Fed bei der Zinsentscheidung auf deutlich weniger Daten als üblich zugreifen. Viele Bundesbehörden hatten wochenlang ihre Arbeit ausgesetzt. Das Büro für die US-Arbeitsmarktstatistik (BLS) hatte mitgeteilt, dass die Inflationsdaten für den Oktober ersatzlos ausfallen. Erst Mitte Dezember sollen die Zahlen für November nachgereicht werden.