Wohnungsmarktbericht des Landes liegt vor / Viele Herausforderungen für die soziale Wohnungswirtschaft / KWG wird mehrere Hundert Wohnungen bauen

vdw-Chefin Dr. Susanne Schmitt: „Wir brauchen Vorfahrt fürs bezahlbare Bauen und Wohnen!“

Das Land Niedersachsen hat gemeinsam mit dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) und der NBank den neuen Wohnungsmarktbericht „Zeit umzu.bauen“ vorgelegt. Die Studie wird alle zwei Jahre unter der Federführung der niedersächsischen Förderbank erarbeitet. Fazit der aktuellen Ausgabe: Das Land braucht eine Doppelstrategie aus Wohnungsneubau und Bestandsentwicklung.

© vdw – Die Wohnungswirtschaft BremenWeitere wichtige Erkenntnisse: Der Wohnungsbedarf vor allem im Mehrfamilienhaussektor bleibt insgesamt hoch, aber die regionalen Unterschiede vertiefen sich; die Zahl der Ein-Personen-Haushalte steigt – vor allem bei Menschen über 65 Jahre. vdw-Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt forderte bei der Vorstellung des neuen Berichtes: „Vorfahrt für den Geschosswohnungsbau, Vorfahrt fürs bezahlbare Bauen und Wohnen, runter mit den Bau- und Finanzierungskosten.“

Für den Landkreis Harburg zeichnet sich im Wesentlichen folgender Trend (bis 2045) ab:

  • Der Bedarf an Ein- und Zwei-Familien-Häuser ist anders als in vielen anderen Regionen des Landes keineswegs gedeckt. Für den Landkreis Harburg wird bis 2030 bereits ein Neubaubedarf in diesem Sektor von mehr als 900 Häusern prognostiziert. Tendenz steigend.
  • Noch größer ist der Bedarf an (bezahlbarem) Geschosswohnungsbau. Bis 2030 rund 3200 Wohneinheiten, bis 2040 weitere 5000.
  • Hauptgrund: Wachsende Einwohner- und Haushaltszahlen (jeweils + ca. 6 Prozent). Massiv (+26 Prozent) wird die Haushaltsgruppe „Singles über 65 Jahre“ in dem Zeitraum im Landkreis Harburg wachsen – auf 22.300.

Dr. Susanne Schmitt dazu: „Der Bericht zur Wohnungsmarktbeobachtung Niedersachsen deckt die Versorgungslücken auf, die sich mehr oder weniger deutlich in niedersächsischen Landkreisen, Städten und Gemeinden auftun. Gemeinsam mit der Landesregierung hat der vdw zuletzt schon einige wichtige Stellschrauben gedreht mit dem Ziel, die Baukosten zu senken und die Planungs- und Genehmigungsprozesse zu verkürzen. In den nächsten Monaten werden wir gemeinsam das Konzept eines ,Niedersächsischen Weges‘ präsentieren, das dem Neubau, aber auch den dringend notwendigen Investitionen in den Wohnungsbestand Vorschub leisten wird.“

Daniel Robionek, Geschäftsführer der KWG Kommunale Wohnungsbaugesellschaft für den Landkreis Harburg mbH, zeigt sich von den Ergebnissen des Wohnungsmarktberichtes für den Landkreis wenig überrascht: „Unser Unternehmen wurde 2017 mit der Zielsetzung gegründet, im Landkreis Harburg ein ergänzendes Angebot im Segment des bezahlbaren Wohnens zu schaffen. Seitdem haben wir rund 650 Wohneinheiten fertiggestellt bzw. sind im Bau oder Vorlauf. Der Umgang mit dem hohen und stetig steigenden Wohnraumbedarf ist nicht nur eine soziale Frage, sondern auch wichtiger Standortfaktor für die leistungsstarke Wirtschaft unserer Region. Die Gesellschafter der KWG haben als Folge dieser Entwicklung kürzlich den Weg bereitet, dem Unternehmen in den nächsten Jahren zusätzliches Eigenkapital für mehrere Hundert weitere mietpreisgünstige Wohnungen zur Verfügung zu stellen.“

Der vdw Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen vertritt die Interessen von 180 Wohnungsunternehmen. In ihren rund 400.000 Wohnungen leben fast eine Million Menschen. In Niedersachsen gehört jede fünfte Mietwohnung zum Bestand der vdw-Mitgliedsunternehmen, im Land Bremen liegt der Anteil sogar bei mehr als 40 Prozent. Die vdw-Mitgliedsunternehmen sind somit die wichtigsten Anbieter von Mietwohnungen in den beiden Ländern.

 

 

 

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