Stand: 10.12.2025 20:04 Uhr

Nach dem Fund eines toten Babys im Müll in Bremen weitet die Polizei die Suche nach der Mutter aus – jetzt auch über Social Media, Facebook und Instagram. Die Ermittler bitten Zeugen dringend um Hinweise, besonders zu verdächtigen Beobachtungen an Müllcontainern oder Frauen, die plötzlich ohne Kind sind.

Auf ihren Social-Media-Kanälen wie Facebook und Instagram hat die Bremer Polizei ein Video veröffentlicht, in der sie auf den Fall aufmerksam macht und Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe bittet. Das Video soll in mehreren Sprachen gezeigt werden, teilte die Bremer Polizei am Mittwoch mit. Es sei Teil einer „breit angelegten Social-Media-Kampagne“.

Neben der digitalen Suche sollen Ermittler der Mordkommission Plakate und Flyer verteilen. Das soll in allen Bremer Stadtteilen geschehen, sagte eine Polizeisprecherin dem NDR Niedersachsen. Auf den Materialien soll den Angaben zufolge per QR-Code auf die mehrsprachigen Videos hingewiesen werden. Die Polizei fragt in dem deutschsprachigen Video:

Die unbekannte Mutter des Säuglings „könnte sich in einer extrem belastenden, möglicherweise ausweglosen Situation befunden haben und dringend Hilfe benötigen“, betonte die Polizei. Hinweise können anonym über ein Hinweisportal im Internet gegeben werden oder an den Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer (0421) 362 38 88.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass das Baby in einen Müllcontainer gelegt wurde. Als Zeitraum nennen sie Freitag, 21. November bis Dienstag, 25. November. Die Obduktion des Leichnams hatte ergeben, dass das Baby lebend zur Welt gekommen war. Es handelt sich demnach um ein etwa zwei Tage altes Mädchen. Den Angaben zufolge starb es an seinen schweren Verletzungen. Wie und wodurch der Säugling verletzt wurde, sei noch unklar. Das Baby war am 25. November beim Sortieren von Bauschutt auf dem Gelände eines Entsorgungsbetriebs in Bremen entdeckt worden. Wo der Säugling genau abgelegt wurde und wie er zu dem Entsorgungsbetrieb kam, ist bisher unklar.