Wegen einer gefährlichen Säure ist die Stadtbahnhaltestelle Killesberg am Mittwoch geschlossen worden. Mitarbeitende der SSB hatten dort ein sogenanntes Säure-Graffiti entdeckt. Dabei wollen die Täter mit Säure ein Motiv in Edelstahlflächen ätzen. Die verwendete Substanz, sogenannte Flusssäure, ist stark gesundheitsgefährdend.

Die Feuerwehr wurde um 13 Uhr alarmiert. Das Graffiti war offenbar erst kurz zuvor auf der Edelstahlfläche beim Zugang „Am Kochenhof“ aufgebracht worden. Die Säure habe sich ausgebreitet und sei bis zum Geländer des Treppenabgangs geflossen. Die Feuerwehr sperrte den Bereich ab und schloss das Rolltor am Zugang, um die Lage in Ruhe erkunden zu können.

Der Verdacht habe sich dann bestätigt. Die Feuerwehr erhöhte die Alarmstufe und es wurden weitere Spezialfahrzeuge angefordert. Bei der Absuche der ganzen Haltestelle wurden keine weiteren Stellen mit Säure gefunden.

Für die Reinigungsarbeiten brachten die Einsatzkräfte eine Neutralisationslösung auf die mit Säure besprühte Fläche auf. Diese wurde dann mit Wasser gereinigt. Der direkt an der Fläche eingesetzte Trupp war dabei mit Atemschutz und Schutzanzug ausgestattet. Auf einem Dekontaminationsplatz behandelte die Feuerwehr die benutzten Geräte. Sie wurden nach der Dekontamination zur Wache gebracht und dort noch gründlich gereinigt.

Gegen 14.30 Uhr gaben die Feuerwehr und die Polizei die Haltestelle wieder frei. Zu diesem Zeitpunkt konnte ausgeschlossen werden, dass noch eine Gesundheitsgefahr bestand, teil die Feuerwehr mit.

Ähnliche Graffitis waren unter anderem vor zwei Jahren im Stuttgarter Süden an der Stadtbahnhaltestelle Marienplatz angebracht worden. Die Taten damals sollen die ersten in der Stadt gewesen sein. Auch an den S-Bahn-Haltestellen Feuersee und Schwabstraße tauchten ähnliche Säurespuren auf. Die Graffitis waren unleserlich, sodass keine Botschaft entziffert werden konnte, die Rückschlüsse auf die Tatpersonen zugelassen hätte.

Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen, um den Urheber des Säure-Graffitis zu finden.