Die WHO hat im Laufe des Jahres 2025 in elf Krankenhäusern in der Ukraine modulare Heizanlagen und Wasseraufbereitungsanlagen installiert, um dort angesichts der anhaltend prekären Sicherheitslage die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. 

Im vierten Jahr der Invasion durch die Russische Föderation sind die Krankenhäuser entlang der Frontlinie und in anderen Regionen der Ukraine weiter mit wiederholten Unterbrechungen der Wasser-, Strom- und Wärmeversorgung konfrontiert, die die Kontinuität und Qualität der Versorgung unmittelbar gefährden. 

Mit finanzieller Unterstützung der Generaldirektion Erweiterung und östliche Nachbarschaft (GD ENEST) der Europäischen Union hat die WHO sechs modulare Heizeinheiten an die Regionen Saporischschja und Czernowitz geliefert und installiert, in denen rund 1,7 Mio. Menschen leben, darunter viele Binnenvertriebene. 

Die Anlagen sind so konzipiert, dass sie unabhängig vom zentralen städtischen Netz arbeiten. Darüber hinaus hat die WHO in den großen Krankenhäusern der Stadt Charkiw und in wichtigen Gesundheitseinrichtungen in der umliegenden Region insgesamt fünf Wasseraufbereitungsanlagen installiert, um Millionen von Menschen eine kontinuierliche Gesundheitsversorgung zu sichern.

„Dieses Projekt ist ein strategischer Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit, Nachhaltigkeit und Sicherheit des Krankenhauses, was in Zeiten von Krieg und instabiler Energieversorgung besonders wichtig ist. Dank Ihrer Unterstützung konnte die unentbehrliche medizinische Infrastruktur aufrechterhalten werden, und das Krankenhaus hat eine zuverlässige Wärmeversorgung erhalten, und Vertrauen in die Zukunft“, erklärte ein Vertreter des Notfallkrankenhauses Czernowitz, in dem eine Heizanlage installiert wurde.

Angriffe bedrohen die Gesundheitsversorgung

Seit Beginn der Invasion hat die WHO 2762 Angriffe auf das Gesundheitswesen in der Ukraine bestätigt. Die Regionen nahe und entlang der Frontlinie, darunter Charkiw und Saporischschja, sind ständigen Angriffen auf die zivile und soziale Infrastruktur ausgesetzt. 

Krankenhäuser sind auf verlässliche Leistungen von Versorgungsunternehmen angewiesen: Strom für Diagnosen und Operationen, Wasser für die Infektionsprävention und die Sanitärversorgung sowie Heizung zum Schutz von Patienten, Personal und medizinischen Geräten während der langen Wintermonate.

Wenn diese Systeme ausfallen, sind die Krankenhäuser gezwungen, mit reduzierter Kapazität zu arbeiten. Dadurch werden Tausende Menschenleben unmittelbar gefährdet.

Stärkung der Resilienz

Modulare Heizsysteme bieten in Kriegszeiten mehrere entscheidende Vorteile: Sie arbeiten unabhängig von unterbrochenen Heizungsnetzen, können schnell geliefert und installiert werden und sind mit verschiedenen Brennstoffarten kompatibel. Außerdem sorgen sie für eine konstante Innentemperatur und schützen vor allem Patienten, Personal und medizinische Geräte.

Mit der Bereitstellung von sechs Einheiten in den Regionen Saporischschja und Czernowitz hat die WHO die Widerstandsfähigkeit von Krankenhäusern und Gemeinden strategisch gestärkt. 

Gewährleistung einer sicheren Wasserversorgung

Eine weitere Priorität für die WHO ist der Zugang zu sauberem Wasser – eine Notwendigkeit für den Infektionsschutz, die Notfallversorgung, die Chirurgie und die Gesundheitsversorgung von Müttern.

Jede Wasseraufbereitungsanlage durchläuft mehrere Reinigungsstufen, beginnend mit mechanischer Filtration und Desinfektion. Mit zusätzlichen Verfahren wie Enteisenung, Wasserenthärtung oder Umkehrosmose lässt sich ein Höchstmaß an Wasserreinheit erreichen. Dies ist besonders wichtig für Arztpraxen, Entbindungsstationen und Intensivstationen.

Charkiw gehört zu den Regionen in der Ukraine, die am stärksten von dem anhaltenden Krieg betroffen sind, da häufige Luftangriffe die Infrastruktur beeinträchtigen. Die Gewährleistung einer zuverlässigen Wasserversorgung ist eine Grundvoraussetzung für die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit von Krankenhäusern unter solchen Bedingungen.

Die WHO und die GD ENEST führen diese Projekte durch, um das unter extremem Druck arbeitende medizinische Personal zu entlasten, die Kapazitäten des Gesundheitssystems zu erhalten, auch in Hochrisikoregionen, und inmitten von Instabilität das Vertrauen in grundlegende Dienstleistungen zu bewahren.