Rasmus Ankermann (THW Kiel, l.) im Spiel gegen den TVB Stuttgart

AUDIO: THW-Profi Zerbe: „Enorm stolz, dass wir kühlen Kopf bewahrt haben“ (3 Min)

Stand: 10.12.2025 21:21 Uhr

Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat am Mittwochabend einen wichtigen Sieg im Kampf um einen Champions-League-Platz errungen. Die „Zebras“ rangen im Bundesligaspiel in eigener Arena den TVB Stuttgart mit 33:32 (17:15) nieder.

von Christian Görtzen

Die Mannschaft von THW-Trainer Filip Jicha steht nach 15 absolvierten Partien in der Bundesliga nun bei 23:7 Punkten. Mehr als die Qualifikation für die Champions League scheint – realistisch betrachtet – kaum möglich zu sein. Kiel hat sechs Minuspunkte mehr auf dem Konto als Tabellenführer SC Magdeburg (29:1). Für die „Zebras“ geht es in der Bundesliga sehr herausfordernd weiter: Am Sonntag (15 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) wartet die Aufgabe beim TBV Lemgo Lippe, der vor kurzem die SG Flensburg-Handewitt besiegt hat.

„Ich bin einfach enorm stolz auf die Mannschaft, dass wir in der Crunchtime einen kühlen Kopf bewahrt haben“, sagte THW-Rechtstaußen Lukas Zerbe im Interview mit dem NDR. „Jeder Punkt ist enorm wichtig. Man muss in jedes Spiel mit 100 Prozent reingehen.“

„Zebras“ tun sich schwer gegen die Schwaben

Bei der Namensnennung der THW-Spieler erhielt einer von ihnen besonders lauten Applaus: Hendrik Pekeler. Erstmals seit dem letzten Spieltag der vergangenen Saison, als er in der Partie gegen den ThSV Eisenach einen Achillessehnenriss erlitten hatte, stand der Abwehrspezialist wieder im Aufgebot von Coach Jicha. Dagegen fehlte ein anderer Kreisläufer: Lukas Laube musste gegen seinen Ex-Club aufgrund einer Sprunggelenksverletzung passen.

Ein Handball liegt im Tornetz.

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Seine ehemaligen Teamkollegen machten es in der Anfangsphase richtig gut. Nach 13 Minuten lag die Mannschaft des experimentierfreudigen eidgenössischen Trainers Misha Kaufmann, der erneut mit vier Rückraumspielern und ohne Kreisläufer begann, durch einen Treffer vom 2,05-Meter-Hünen Lenny Rubin mit 8:6 in Führung.

Pekeler gibt Comeback – Ankermann beeindruckt

Beim Stand von 10:10 war es dann so weit: Pekeler gab nach 185 Tagen Verletzungszeit unter dem Jubel der THW-Fans sein Comeback (19.). In dem Zuge nahm Jicha einen weiteren Wechsel vor. Anstelle des spanischen Nationalspielers Gonzalo Perez de Vargas (Paradenquote: acht Prozent) rückte Andreas Wolff zwischen die Pfosten. Bald darauf kam auch das Kieler Top-Talent im Rückraum, Rasmus Ankermann, in die Partie, und der U19-Weltmeister beeindruckte direkt durch Unbekümmertheit. Schnell gelangen dem gebürtigen Kieler zwei Tore.

Tore THW Kiel: Reinkind 7, E. Ellefsen a Skipagotu 6, Zerbe 6/6, Johansson 4, Ankermann 3, Nacinovic 3, R. Dahmke 2, Duvnjak 1, Pekeler 1
Tore TVB Stuttgart: K. Häfner 7/2, Rubin 6, Lien 5, S. Mengon 4, Matzken 3, M. Häfner 2, Nigg 2, Zieker 2, Serradilla Cuenca 1 Zuschauer: 9.720
Strafminuten: 4 / 8

Für ein Highlight in Hälfte eins sorgte noch Eric Johansson, der nach schon abgelaufener Spielzeit einen Freiwurf noch erfolgreich abschloss. Der schwedische Rückraumschütze knickte nach rechts unten ab, streckte sich und warf flach an der Mauer vorbei ins Netz. So ging es mit einem 17:15 in die Kabine – und das trotz einer dürftigen Paradenquote der Kieler Keeper von insgesamt nur zwölf Prozent.

THW-Torwart Wolff steigert sich erheblich

Die „Zebras“, die zu Beginn der zweiten Hälfte in einer offensiven 3-2-1-Deckung verteidigten, taten sich aber weiterhin schwer gegen die Schwaben. Beim Stand von 26:25 scheiterte Zerbe per Siebenmeter an TVB-Torhüter Miljan Vujovic (44.). Simone Mengon und Rubin brachten direkt danach Stuttgart wieder in Führung.

Der THW war gefordert, und der THW war nun da – vor allem dank des jetzt deutlich verbesserten Wolff im Tor. Seine Paraden trugen erheblich dazu bei, dass sich die Schleswig-Holsteiner auf 31:28 (53.) absetzen konnten. Er wehrte wenig später auch einen freien Wurf von Max Häfner ab. Entspannt verliefen die letzten Minuten der Partie dennoch nicht. Kai Häfner brachte 80 Sekunden vor der Schlusssirene den TVB auf 31:32 heran. Doch Zerbe machte per Siebenmeter mit dem 33:31 alles klar.

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