In Schondorf gibt es den sogenannten Augsburger Wald. Wie der Eigentümer mit dem Areal mitten im Ort umgeht, stößt allerdings auf Unmut. Rathauschef Alexander Herrmann nahm bei der Bürgerversammlung zu dem Thema Stellung und mahnte die künftigen Entscheider, er tritt bei den Kommunalwahlen nicht wieder an, zur Achtsamkeit.
Das Thema Augsburger Wald sprach Wolfgang Schraml an, betonte aber, dass er die Frage nicht als Gemeinderat, sondern als Bürger und Mitglied des Schondorfer Kreises stelle: „Es handelt sich um ein kartografiertes Biotop. Der Käufer hat vor Jahren schon alle Buchen fällen lassen. Inzwischen hat er etwa ein Drittel des Waldes in Rückegassen verwandelt. Ich bitte darum, dass sich die Gemeinde für die ehemals grüne Lunge Schondorfs einsetzt.“

Er habe sich wegen des rund 13.000 Quadratmeter großen Waldstücks nördlich der Straße „Kapellenberg“ schon an die Untere Naturschutzbehörde gewandt, so Schraml. „Dort fühlte sich aber niemand zuständig und ich wurde nach Fürstenfeldbruck verwiesen.“ Das dortige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten habe den Eigentümer aufgefordert, sich zu seinen Plänen zu äußern, mehr wisse er aber dazu nicht. Wie der Wald einmal ausgesehen habe, könne etwas weiter nördlich begutachtet werden, so Schraml im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Teilstück gehöre einem anderen Eigentümer.
Bürgermeister Herrmann sagte, dass das Thema bekannt sei. „Roden und ernten sind zwei verschiedene Dinge. Beim Ernten wird die Wurzel nicht entfernt. Sein Kahlschlag fällt unter Ernte. Der Besitzer hat sich entschieden, den Dingen seinen Lauf zu lassen und nicht wieder aufzuforsten. Alle wissen, dass es an der Stelle nicht um den Wald geht.“ Da das Areal mitten im Ort liegt, könnte es perspektivisch zu Bauland werden. Im Bebauungsplan sei der Bereich als Wald festgesetzt und ohne Zustimmung der Gemeinde könne das auch nicht geändert werden. Künftige Gemeinderäte seien deswegen gefordert, hier achtsam zu bleiben. Der sogenannte Baubooster der Bundesregierung erleichtere das Bauen im Außenbereich, so der Bürgermeister.
Schondorfs Bürgermeister dankt einem Ratsmitglied für dessen Einsatz
Im Zusammenhang mit den Fällungen dankte Herrmann dem Gemeinderatsmitglied Simon Springer (CSU) ausdrücklich für dessen Engagement. Dieser hat das Thema bereits mehrfach beim zuständigen Ministerium vorgebracht. „Die großen Rückegassen werden inzwischen auch im zuständigen Ministerium durchaus kritisch gesehen, vielleicht tut sich doch endlich etwas.“
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Christian Mühlhause
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86938 Schondorf
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Alexander Herrmann
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