Havarie an der Pipeline Rostock-Schwedt: Leck geschlossen | ndr.de

AUDIO: Havarie an der Pipeline Rostock-Schwedt: 200.000 Liter Rohöl ausgetreten (1 Min)
Stand: 11.12.2025 07:11 Uhr
Das Leck an der Pipeline, die von Rostock nach Schwedt führt, war am Mittwoch bei einem Arbeitsunfall entstanden – mindestens 200.000 Liter Rohöl traten aus. Entstanden ist es am Nachmittag.
Aus einer defekten Pipeline sind in Brandenburg am Mittwochnachmittag nach ersten Schätzungen der Feuerwehr mindestens 200.000 Liter Rohöl ausgetreten. Das Öl sei in einer Pumpstation bei Gramzow knapp zehn Kilometer vor der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommernin aus einem kleinen Leck mit einem Druck von circa 20 Bar herausgeschossen. Spezielle Saugwagen sollten das Öl, das auf einem nassen Acker stehe, aufnehmen, so ein Sprecher der Feuerwehr. In der Nacht zu Donnerstag beendeten die Feuerwehren zwischen 2.00 und 3.00 Uhr ihren Einsatz, wie ein Sprecher der Regionalleitstelle Nordost sagte.
Verbindung von Rostock nach Schwedt

Am Mittwochabend war das Leck weitestgehend geschlossen.
Die Pipeline verbindet den Rostocker Hafen mit der PCK-Raffinerie in Schwedt. „Über die Ursache und das genaue Ausmaß der Schäden können gegenwärtig noch keine Angaben gemacht werden“, hieß es. Das Leck wurde durch Arbeiten an der Leitung verursacht. Durch das Leck sei eine mehr als zehn Meter hohe Ölfontäne aus der etwa 40 Zentimeter breiten Pipeline geschossen. Gegen 19:45 Uhr konnte das Leck weitgehend abgedichtet werden. Da die Pipeline sich an dieser Stelle in einer Senke befindt, drückt weiterhin Öl nach.
Zahlreiche Feuerwehren im Einsatz
Brandenburgs Umweltministerin Hanka Mittelstädt (SPD) kündigte an, sich am Donnerstag vor Ort ein Bild über das Ausmaß der Schäden machen zu wollen. Laut der Feuerwehr Schwedt ist das Öl möglicherweise nicht tief in den Boden eingedrungen, da die Erde aufgrund des Regens sehr feucht sei und das Öl wegen seiner geringeren Dichte auf dem Wasser schwimme. Eine Verunreinigung des Grundwassers gilt daher als unwahrscheinlich. Der verunreinigte Boden müsse mutmaßlich ausgetauscht werden.
Betrieb der Raffinerie in Schwedt nicht gefährdet
Das Öl trat in Zehnebeck an einer sogenannten Schieberstation aus, etwa drei Kilometer vom Ortskern Gramzow entfernt. Die Werkfeuerwehr, örtliche Feuerwehren, die Gefahrstoffeinheit Uckermark sowie die Werkeinsatzleitung der PCK waren mit rund 100 Feuerwehrleuten und mit schwerem Gerät im Einsatz. Der Betrieb der Raffinerie läuft trotz Leck weiter.

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