Die Beschlagnahmung eines Öltankers in der Karibik rückt den schwelenden Konflikt zwischen der US-Regierung und Venezuela erneut in den Fokus. Was bisher bekannt ist
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Artikelzusammenfassung
Die USA haben vor der Küste Venezuelas einen Öltanker festgesetzt, der sanktioniertes Öl aus Venezuela und dem Iran transportierte. Der Vorfall eskaliert die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter. US-Soldaten sicherten das Schiff mit gezückten Waffen, während die Mannschaft nicht zu sehen war. Venezuela bezeichnete die Aktion als Diebstahl und internationale Piraterie, während die USA die Beschlagnahmung mit Verstößen gegen Sanktionen begründeten. Die Route des Tankers führte von Guyana nach Kuba, was zu internationalen Kontroversen führte. Venezuela kritisierte den Vorfall scharf und kündigte an, ihn vor internationalen Gremien anzuprangern.
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Das US-Verteidigungsministerium veröffentlichte dieses Standbild aus einem Video, das den beschlagnahmten Tanker vor der Küste Venezuelas zeigen soll.
© Reuters
Die USA haben Präsident
Donald Trump zufolge einen Öltanker vor der Küste Venezuelas
festgesetzt. Der Tanker sei für den Transport von
sanktioniertem Öl aus Venezuela und dem Iran genutzt worden, schrieb
US-Justizministerin Pam Bondi auf der Plattform X. Venezuela verurteilte den Vorfall, der eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen den USA und Venezuela bedeutet. Worum geht es?
Alle Fragen im Überblick:
Was ist vor der Küste Venezuelas passiert?
Die USA haben am Mittwoch in der Karibik einen Öltanker beschlagnahmt,
der Teil eines illegalen Netzwerks zur Finanzierung ausländischer
Terrororganisationen sein soll. Ein von US-Justizministerin Pam Bondi veröffentlichtes Video soll den Einsatz zeigen, an dem unter anderem die US-Küstenwache beteiligt war. Darauf ist ein Tanker zu sehen, dem sich ein Hubschrauber nähert. Soldaten seilen sich dann auf das Deck des Tankers ab und sichern das Schiff mit gezückten Waffen. Von der Mannschaft ist nichts zu sehen.
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Womit begründen die USA die Beschlagnahmung des Tankers?
Nach Angaben von Justizministerin Bondi wurde der Tanker für den Transport von sanktioniertem Öl aus Venezuela und dem Iran genutzt. FBI-Direktor Kash Patel äußerte sich ähnlich. Das Schiff stehe seit mehreren Jahren unter Sanktionen der Vereinigten Staaten, die Soldaten hätten nun einen Beschlagnahmebeschluss vollstreckt, hieß es.
Seit Monaten üben die USA unter Präsident Donald Trump großen Druck auf Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro aus. Das US-Militär beschießt immer wieder Boote vor der Küste Venezuelas, die angeblich Drogen in die USA schmuggeln. Bei den Angriffen wurden nach US-Regierungsangaben mindestens 80 Menschen getötet. Auch Angriffe an Land schließt Trump nicht aus.
Nach Angaben der New York Times und anderer Medien hat Trump mit hochrangigen Militärvertretern mehrfach über verschiedene Szenarien diskutiert. Ein sehr riskantes soll demnach vorsehen, einige von Venezuelas Ölfeldern unter US-Kontrolle zu bringen.
Welche Route nahm der Öltanker?
Über die Herkunft des Tankers gibt es bisher wenig gesicherte Informationen. Nach Angaben der britischen Risikomanagementgruppe Vanguard handelt es sich bei dem betroffenen Schiff um den Tanker Skipper, der nach Angaben der Regierung Guyanas fälschlicherweise unter der
Flagge des südamerikanischen Landes fuhr. Der Tanker sei zuvor von den USA sanktioniert worden, weil er unter dem Namen Adisa am iranischen Ölhandel beteiligt gewesen sein soll. Das Nachrichtenportal Politico schreibt unter Berufung auf eine anonyme Quelle, der Tanker sei auf dem Weg nach Kuba gewesen.
© Lea Dohle
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Die Seebehörde Guyanas teilte mit, sie sei von der
US-Regierung über
die Beschlagnahmung informiert worden. Sie sprach von einem
inakzeptablen Trend, wonach Schiffe unerlaubt die Flagge Guyanas nutzen.
Wie reagiert Venezuela?
Die venezolanische Regierung warf den
USA „offensichtlichen Diebstahl“ vor. Der Einsatz sei „ein dreister
Raubüberfall und ein Akt internationaler
Piraterie“, teilte das venezolanische Außenministerium mit. Jetzt
zeigten sich „die wahren Gründe“ für die andauernde Aggression gegen
Venezuela. Es gehe den USA nicht um Migration, Drogenhandel oder
Demokratie. „Es geht immer um unsere Bodenschätze, unser Öl, unsere
Energie, um die Ressourcen, die ausschließlich dem Volk Venezuelas
gehören“, teilte das Außenministerium mit. Die venezolanische Regierung
kündigte an, die Beschlagnahmung des Tankers vor
internationalen Gremien anzuprangern.