Die jüdische Gemeinde „Kahal Adass Jisroel“ (KAJ) hat am Mittwoch 16 Oktablöcke bekommen. Die Lkw-Lieferung wurde von Polizeischutz und einer Straßensperrung begleitet. Die martialischen Fahrzeugsperren stehen als „Poller-Bollwerk“ seit vergangenem Jahr in ganz Berlin, auch am Prachtboulevard Unter den Linden, um Terrorangriffe zu verhindern oder zumindest zu entschärfen.

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Sie können Lkw mit bis zu 7,5 Tonnen Gewicht aufhalten und bestehen aus massivem Stahlrohr, zu dem eine achteckige, gezackte Bodenplatte aus Stahl gehört. Diese blockiert die Weiterfahrt von Fahrzeugen, die den Poller umwerfen. Der Preis pro Riesen-Poller variiert je nach Angebot und Abnahmemenge zwischen 5000 und 8000 Euro. Die KAJ hat also zwischen 80.000 und 128.000 Euro für ihre Sicherheit ausgegeben.

„Oktablöcke sind mobile Sperrelemente, die einen Schutz gegen das unberechtigte Einfahren von Fahrzeugen in zu schützende Bereiche bieten“, so ein Polizeisprecher zur Einordnung. „Gleichzeitig ermöglichen sie aufgrund ihrer abgerundeten Form ein risikoloses Vorbeiströmen von Menschen, weshalb sie an vielen Orten eingesetzt werden können.“ Am Mittwoch seien die Stahl-Poller ausschließlich zum Schutz des Gebäudes in der Tucholskystraße 40 geliefert worden, so die Polizei Berlin.

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Jüdische Gemeinde: „Die Sicherheitslage bleibt weiterhin angespannt“

Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 fühlen sich die Mitglieder der jüdischen Community in Berlin nicht mehr sicher. Mitte Oktober 2023 hatte es einen versuchten Molotow-Angriff auf die Synagoge der KAJ-Gemeinde in der Brunnenstraße in Berlin-Mitte gegeben. Seitdem habe sich die Sicherheitslage nicht verändert, wie Gemeindevorstand Pasha Lyubarsky der Morgenpost am Mittwoch erklärte. Dass die Gemeinde sich immer wieder um ein friedliches Miteinander bemüht, beispielsweise beim Fußballturnier mit Moslems, Juden und Christen in Mitte, hat daran offenbar wenig ändern können.

Förderpreis „Sterne des Sports“ für das Turnier mit Moslems, Juden und Christen: v.li. KAJ-Gemeindevorstand Pasha Lyubarsky (KAJ), und Tilmann Häußler, 2. Vorsitzender von SV Berolina Blau-Weiß.

Erhielten Förderpreis „Sterne des Sports“ für ihr Turnier mit Moslems, Juden und Christen: v.li. KAJ-Gemeindevorstand Pasha Lyubarsky (KAJ), und Tilmann Häußler, 2. Vorsitzender von SV Berolina Blau-Weiß.
© BM | SV Berolina Blau-Weiß

„Die Sicherheitslage bleibt weiterhin angespannt“, so Lyubarski. Auch wenn es aktuell keine Hinweise auf mögliche Attentate gebe. Die Lieferung der Oktablöcke sei bereits „seit einigen Monaten geplant“ gewesen, um das Gebäude gegen potenzielle Angriffe besser zu schützen. Vorher war der Sicherheitsbereich durch sogenannte Hamburger-Gitter geschützt gewesen.