Sonntag kann der größte Tag in der Geschichte des Dresdner Eishockeys werden! Keine 48 Stunden nach der 4:7-Pleite in Ravensburg können die Eislöwen ab 17 Uhr vor heimischer Kulisse den vierten und letzten Finalsieg um die Zweitliga-Meisterschaft einfahren.
Damit wäre Dresden erstmals in der DEL dabei und die Düsseldorfer EG als sportlicher Absteiger auch definitiv raus.
Machen sich die Eislöwen-Stars unsterblich?
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Fakt: Dafür muss wieder eine deutlich konzentrierte Leistung über 60 Minuten her.
Trainer Niklas Sundblad (52) nach dem wilden Scheibenschießen in Ravensburg am Freitag: „Wir sind zu langsam reingekommen. Dann gab es zu viel Auf und Ab. Insgesamt müssen wir defensiv viel besser spielen, um zu gewinnen.“
Vor allem Star-Goalie Danny aus den Birken (40) braucht wieder mehr Unterstützung bei Rebounds vor seinem Kasten, der Torraum muss wieder dicht werden. Bisher hatte Dresden in beiden Final-Heimspielen nur ein Gegentor bekommen. Das ist die Richtschnur für den Sonntag.
Tomas Andres und Co. wollen noch einmal nach Spielschluss jubeln.
Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto
Verteidiger Tariq Hammond (31): „Wir müssen unsere Fehler angucken und abstellen!“
Derweil strahlt Sportchef Matthias Roos (45) Ruhe aus: „Die Niederlage werden wir schnell abschütteln!“ Im Halbfinale gegen die Kassel Huskies hatten die Eislöwen schließlich auswärts auch das 2:3 in der Serie kassiert und den Kopf oben behalten.
„Wenn es so weit wäre, würde der Körper auseinanderbrechen!“
Die Gefühlswelt ums Dresdner Eishockey spielt in diesen Tagen auf jeden Fall verrückt.
Geschäftsführer Maik Walsdorf (37): „Jetzt, wo wir so nah dran sind, ist es wie eine gespenstische Leere im Körper. Man merkt, es rückt immer näher und trotzdem ist es noch so weit weg. Es ist gerade eine unheimliche Anspannung.“
Und der Eislöwen-Boss prophezeit: „In den letzten Minuten wird es vielleicht so gefährlich, wenn wir führen, dass ich einige Momente nicht mehr sehen kann und draußen vor der Halle warte. Und wenn es am Ende so weit wäre, würde der Körper, glaube ich, komplett auseinanderbrechen.“
Geschäftsführer Maik Walsdorf ballte nach dem Halbfinal-Sieg gegen Kassel die Fäuste.
Foto: Thomas Heide
4.500 Fans werden das Team in der ausverkauften Joynext-Arena anpeitschen, träumen davon, dass ihre Lieblinge nach den Eisbären Berlin der zweite Ostklub in der 1. Liga werden.
Erster Dresdner Erstligist nach 30 Jahren?
Walsdorf ehrlich: „Wir schieben die Vorbereitungen für die DEL natürlich noch ein Stück vor uns her, weil wir einfach kein schlechtes Karma herbeiführen wollen. Auf der anderen Seite sind wir professionell aufgestellt und wissen, dass die Zeit dafür sehr eng ist. Wir haben uns also intensiv damit auseinandergesetzt, was wir die nächsten 20 Tage benötigen. Jetzt hoffen wir, dass wir die Pläne dann aus der Schublade ziehen können.“
Knallen sich Travis Turnbull und Co. am Sonntag tatsächlich zum DEL2-Pokal, gehen sie in die Dresdner Sportgeschichte ein. Seit dem Abstieg von Dynamo Dresden aus der Fußball-Bundesliga 1995 spielte keine Mannschaft der Stadt in den vier großen Männer-Sportarten (Basketball, Handball, Eishockey und Fußball) erstklassig.
30 Jahre später kann’s bei den Dresdner Eislöwen klappen…