Hegseth unterstützt tödlichen Angriff auf wehrlose mutmaßliche Drogenschmuggler „voll und ganz“Verteidigungsminister Pete Hegseth hat seine Haltung zur Tötung von zwei wehr- und hilflosen mutmaßlicher Drogenschmugglern durch Luftangriffe auf ein Boot vor der venezolanischen Küste im September klargestellt. „Nach meinem damaligen und heutigen Verständnis unterstütze ich diesen Angriff voll und ganz“, sagte Hegseth am Samstag. „Ich hätte genauso gehandelt.“ Es geht um die Vernichtung eines bereits durch einen ersten Luftangriff zerstörten Bootes, an dessen Wrackteile sich zwei Überlebende festgehalten hatten. Auf Kritik daran hatte Hegseth zuvor erklärt, er hätte entsprechende Befehle nicht selbst gegeben, sondern Admiral Frank Bradley. Mit seinen Äußerungen auf dem Reagan Defense Forum in Simi Valley, Kalifornien, hat er sich jetzt eindeutig hinter den Admiral gestellt. Die Tötung der beiden Überlebenden eines ersten Angriffs hatte zu Vorwürfen möglicher Kriegsverbrechen geführt. Die US-Armee hat inzwischen fast zwei Dutzend Angriffe auf Boote in der Karibik und im Pazifik ausgeführt. Die Maßnahmen haben Kritik durch die Demokraten, aber auch durch republikanische Politiker ausgelöst. Senator Thom Tillis, ein Republikaner, dessen Stimme im Januar für Hegseths knappe Bestätigung ausschlaggebend war und der aus dem Kongress ausscheidet, nannte Bloomberg zufolge den zweiten Angriff „einen Verstoß gegen ethische, moralische und rechtliche Grundsätze“.
Hegseth erklärte: „Die Zeiten, in denen diese Narco-Terroristen, die als Terrororganisationen eingestuft sind, in unserer Hemisphäre ungehindert operieren konnten, sind vorbei.“ Er verglich die Drogenschmuggler mit dem Terrornetzwerk al-Qaida. „Wir jagen sie mit derselben Raffinesse und Präzision, mit der wir al-Qaida gejagt haben.“ Die USA würden die Drogenschmuggler so lange töten, wie diese Amerikaner mit Drogen vergifteten, die so tödlich wären, dass sie chemischen Waffen gleichkämen. Demokratische Abgeordnete, die das Video des Angriffs auf die Überlebenden des Luftangriffs gesehen haben, fordern dessen vollständige Veröffentlichung. Präsident Donald Trump will damit warten, bis es den Kongressabgeordneten gezeigt worden ist, berichtet dpa.