Post im Briefkasten stellt für manche Seniorinnen und Senioren eine Herausforderung dar: Steckt in dem Umschlag nur Werbung oder ist das eine Rechnung? Und was tun mit der Ablehnung des beantragten Pflegegrads? In solchen Fällen sind die Postpaten zur Stelle. Die Ehrenamtlichen unterstützen Senioren im Landkreis München dabei, die tägliche Post zu bewältigen. Von Januar an gibt es einen neuen Kurs, der in das Ehrenamt einführt.
Körperliche Beeinträchtigungen oder psychische Überforderung seien die Hauptgründe, warum jemand sich nicht um seine Post kümmern kann, sagt Sonja Burcherts von der Aufsuchenden Seniorenberatung des Landratsamts München. Deshalb wurde 2022 das Projekt Postpaten unter dem Dach der Beratungsstelle gegründet. Inzwischen gibt es 60 Ehrenamtliche. „Wir wollen nochmal 20 hinzugewinnen, denn der Bedarf ist groß“, sagt Burchert. Vor allem im Münchner Norden werden noch Paten gesucht.
Die Verantwortung tragen Sozialpädagogen
In einem Vorgespräch wird ausgelotet, wer für das Ehrenamt geeignet ist. Viele der aktuellen Paten hätten im kaufmännischen Bereich gearbeitet, sagt Burchert, was aber keine Voraussetzung sei. Die Aufgabe der Postpaten ist klar umrissen: Sie helfen bei regelmäßigen Hausbesuchen, die Post zu sortieren und zu sichten. Die Bearbeitung größerer Vorgänge liege dann in der Hand der Sozialpädagogen der Beratungsstelle, betont Burchert: „Sie tragen die Fallverantwortung.“ Strenge Vertraulichkeit und Einhaltung des Datenschutzes würden in Vereinbarungen zwischen Postpaten, Landratsamt und Senioren zugesichert. Die Postpaten müssten außerdem ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und halbjährlich einen Nachweis über ihre Arbeit vorlegen.
Der nächste Qualifizierungskurs beginnt am 14. Januar und erstreckt sich über fünf Termine (jeweils 16 bis 18.30 Uhr). Das erste Treffen findet im Landratsamt in Riem statt, die folgenden im Münchner Bildungswerk, Dachauer Straße 5. Interessenten können sich per E-Mail unter burcherts@lra-m.bayern.de melden oder telefonisch unter 089/62 21 19 67.