Ein Jahr nach dem Start der SPD-BSW-Koalition in Brandenburg hat die oppositionelle AfD in einer Umfrage einen neuen Höchstwert erreicht. Der am Mittwochabend veröffentlichten Erhebung des Instituts Infratest dimap im Auftrag des Rundfunks Berlin-Brandenburg zufolge käme die Partei auf 35 Prozent, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre. Die SPD würde demnach bei nur 22 Prozent landen, das BSW bei sieben Prozent.

Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion

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Das wären für die SPD ein Prozentpunkt und für das BSW zwei Punkte weniger als bei einer Vorgängerumfrage vom Juni. Die AfD legte hingegen um drei Punkte zu. CDU, Linke und Grüne schnitten mit 14, neun und fünf Prozent unverändert ab. Mit diesen Ergebnissen würde weder das aktuelle SPD-BSW-Bündnis noch eine SPD-CDU-Regierung eine Mehrheit erreichen. Selbst für Dreierkonstellationen aus SPD, CDU und Grünen oder SPD, Linke und Grünen würde es nicht reichen.

Woidke verliert an Zustimmung – 47 Prozent der Befragten für Neuwahlen

47 Prozent der Befragten sprachen sich für Neuwahlen aus. Die Zustimmung war aber je nach Partei sehr unterschiedlich verteilt. So gaben 88 Prozent der AfD-Wähler an, für Neuwahlen zu sein, aber nur 15 Prozent der SPD-Wähler. Unter den CDU-Wählern lag der Zustimmungswert für Neuwahlen bei 21 Prozent, bei den BSW-Wählern bei 23 Prozent, bei den Grünen-Wählern bei 25 Prozent und bei den Linke-Wählern bei 36 Prozent.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verlor indes deutlich an Beliebtheit. Nur 48 Prozent sind laut der Umfrage mit seiner Arbeit zufrieden. Bei seinem Amtsantritt vor einem Jahr waren es noch 55 Prozent, im September 2024 noch 61 Prozent. Mit der Arbeit von Vizeministerpräsident Robert Crumbach (BSW) sind 14 Prozent zufrieden. Für die Erhebung wurden vom Mittwoch vergangener Woche bis Montag 1184 Wahlberechtigte befragt.

Vor Landtagswahlen 2026: AfD dominiert in mehreren Bundesländern

In einigen Bundesländern, in denen im nächsten Jahr Landtagswahlen stattfinden, zeigt sich ein ähnliches Bild wie in Brandenburg. Besonders für Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern prognostizieren jüngste Umfragen eine ähnlich starke AfD. In Sachsen-Anhalt liegt die AfD mit 40 Prozent klar vorn, die CDU bei 26 Prozent, die Linke bei elf Prozent, die SPD bei sechs Prozent und das BSW bei sechs Prozent. Für Mecklenburg-Vorpommern prognostiziert die Umfrage 38 Prozent für die AfD, 13 Prozent für die CDU, 19 Prozent für die SPD, 12 Prozent für die Linke, 7 Prozent für das BSW und nur fünf Prozent für die Grünen.

Dagegen hält vor allem Berlin: Dort käme laut der aktuellen Umfrage von Infratest dimap die CDU auf 22 Prozent, die SPD auf 13 Prozent, die Grünen auf 16 Prozent, die Linke auf 19 Prozent und die AfD auf 16 Prozent. In Rheinland-Pfalz wird für die Wahl im März 2026 ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD erwartet: Die CDU liegt bei 29 Prozent, die SPD bei 23 Prozent, die AfD bei 19 Prozent und die Grünen bei zehn Prozent. In Baden-Württemberg prognostiziert Infratest dimap für die Landtagswahl am 8. März 2026 29 Prozent für die CDU, 21 Prozent für die AfD, 20 Prozent für die Grünen, 10 Prozent für die SPD und sieben Prozent für die Linke.