Ein Buch über Fischbrötchen? Ja, das gibt‘s jetzt wirklich – und es steckt mehr drin, als man denkt: Kultur, Geschichte und echte Küstenstimmen.

Ein Brötchen mit Hering, Matjes oder Krabben ist für viele Norddeutsche mehr als ein Snack – es ist ein Stück Heimat. Jetzt hat der Greifswalder Autor Gottfried Haufe dem Fischbrötchen ein ganzes Buch gewidmet: Die Welt des Fischbrötchens ist die erste umfassende literarische Auseinandersetzung mit dem beliebten Küstensnack. Auf 160 Seiten verbindet Haufe Kulturgeschichte mit persönlichen Einblicken und Expertenstimmen – vom Rapper Marteria bis zu Fischverkäufern aus Warnemünde.


Zwischen Wissenschaft und Seemannsgarn

Das im Hinstorff-Verlag erschienene Buch ist kein klassisches Kochbuch, sondern ein kunstvoll illustriertes Fachbuch mit einem Augenzwinkern. Haufe, der heute bei Potsdam lebt, nähert sich seinem Thema fast wissenschaftlich – und dennoch mit viel Charme. Fragen wie „Wie kam der Fisch ins Brötchen?“ oder „Was macht ein Krabbenbrötchen zum echten Fischbrötchen?“ werden ebenso beantwortet wie die korrekte Lage des Fisches im Brötchen.

Möwen, Marteria und maritime Anekdoten

Besonders unterhaltsam sind die lockeren Kapitel über die Fischarten, die Möwen als gefürchtete Brötchendiebe oder prominente Fans wie Marteria und Feine Sahne Fischfilet. Auch das Fisch-Informationszentrum Hamburg zeigt sich begeistert: Endlich gebe es ein Buch, das dem Fischbrötchen seine kulturelle Tiefe verleiht.

Mehr als nur ein Imbiss

Neben den vielen Funfacts spart Haufe auch kritische Themen nicht aus: Überfischung, Klimawandel und Personalmangel in der Fischwirtschaft sind ebenso Teil der Lektüre wie ein Aufruf zur Wertschätzung maritimer Esskultur. Das Buch liefert Denkanstöße – und macht zugleich mächtig Appetit.

Ein Kultsnack mit eigenem Feiertag

Mit dem Weltfischbrötchentag, der jährlich am ersten Samstag im Mai gefeiert wird, hat das Fischbrötchen längst einen festen Platz im kulinarischen Kalender. Das Buch „Die Welt des Fischbrötchens“ unterstreicht nun: Dieser Küstensnack hat Geschichte, Bedeutung – und endlich auch ein literarisches Denkmal. (dpa/vk)