Ölleck

In Gramzow in der Uckermark sind mindestens rund 200.000 Liter Öl aus einer Pipeline der PCK-Raffinerie ausgetreten. Grund soll ein Arbeitsunfall gewesen sein.

11.12.2025 | 1:14 min

An einer Pipeline nahe der PCK-Raffinerie in Brandenburg hat nach einer Havarie die Beseitigung des Rohöls begonnen. Nachdem bereits am Mittwochabend mit dem Absaugen begonnen worden sei, werde nun die benetzte Erde zusammengeschoben, teilte eine PCK-Sprecherin am Donnerstag in Schwedt mit.

Bei der Havarie am Mittwochnachmittag in der Nähe von Gramzow in der Uckermark waren laut PCK rund 200.000 Liter Rohöl ausgetreten. Eine Fläche von rund zwei Hektar wurde verschmutzt. Das Leck war laut PCK bei vorbereitenden Arbeiten für einen Sicherheitstest an der Pipeline zwischen Rostock und Schwedt entstanden. Eine Sabotage wurde vorerst ausgeschlossen.

Blick auf das verunreinigte Gelände, nach einem Leck an einer PCK-Pipeline

Mindestens 200.000 Liter Rohöl sind in Brandenburg aus einer Pipeline ausgelaufen. Erst nach rund zweieinhalb Stunden brachte die Feuerwehr das Leck größtenteils unter Kontrolle.

11.12.2025 | 1:23 min

PCK sieht Ursache bei Vorbereitungen für Sicherheitstest

Die PCK-Raffinerie nannte als Ursache „vorbereitende Arbeiten für einen geplanten Sicherheitstest“. Eine absichtliche Fremdeinwirkung könne ausgeschlossen werden. PCK stelle „alle notwendigen Mittel und Ressourcen bereit“ und habe Fachfirmen zur Unterstützung angefordert.

Laut Behörden lösten sich zwei Sicherungsbolzen an einer Schieberstation. In der Folge trat das Rohöl unter hohem Druck aus, zwei Menschen wurden laut dem Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern von dem austretenden Öl benetzt und mussten ambulant versorgt werden. Am Abend konnte das Leck nach rund zweieinhalb Stunden geschlossen werden.

Hell ausgeleuchtet ist das Gebiet der defekten Öl-Pipeline in Gramzow, Brandenburg.

Aus einer Pipeline in Brandenburg sind mindestens 200.000 Liter Rohöl ausgetreten.

11.12.2025 | 0:22 min

Behörde: Grundwasser von Verschmutzung nicht betroffen

Die Unglücksstelle befindet sich wenige Kilometer nordwestlich der PCK-Raffinerie in Schwedt. Nach Angaben des Umweltministeriums von Mecklenburg-Vorpommern gelangte das Öl dabei nicht nur in das Erdreich, sondern auch in einen Bach. Weitere Oberflächengewässer oder das Grundwasser waren ersten Erkenntnissen zufolge nicht betroffen. Behördenangaben zufolge sorgte der regennasse Boden dafür, dass das Öl nur in geringem Maße eindringen konnte.

Die Polizei teilte mit, sie habe ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Boden- und Gewässerverunreinigung eingeleitet. Der Bereich rund um den Unglücksort wurde laut PCK weiträumig abgesperrt, um ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Das kontaminierte Erdreich sollte zunächst auf einer Folie gesammelt und dann in Containern abtransportiert werden, wie die uckermärkische Landrätin Karina Dörk (CDU) im Rundfunk Berlin-Brandenburg sagte.

Hell ausgeleuchtet ist das Gebiet der defekten Öl-Pipeline.

Rettungsarbeiten am Pipeline-Leck: Ein Sabotageakt könne „derzeit ausgeschlossen werden“.

Quelle: dpa | Carsten Koall

Keine Versorgungslücke nach Erdöl-Leck

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dankte den Einsatzkräften und den Betreibern für ihr schnelles und koordiniertes Eingreifen. Dadurch habe das Leck zügig geschlossen werden können. Die Versorgung von Berlin und Brandenburg mit Kraftstoffen und Heizöl sei derzeit nicht gefährdet, betonte er. Auch die PCK-Sprecherin teilte mit, der Vorfall habe keine Auswirkungen auf den Raffineriebetrieb.

Der Brandenburger Wirtschafts- und Energieminister Daniel Keller, der sich am Donnerstag gemeinsam mit Umweltministerin Hanka Mittelstädt (beide SPD) ein Bild von der Lage vor Ort machte, fügte hinzu, dass die Raffinerie noch aus weiteren Quellen Rohöl beziehe. Zudem sorgten auch die Reserven der Raffinerie dafür, dass die Produktion weitergehen könne. „Die Rohöllager der PCK sind gefüllt“, betonte Keller.

Quelle: AFP, dpa

Über das Thema berichteten am 10.12.2025 das heute journal ab 21:45 Uhr und am 11.12. die heute Xpress ab 05:30 Uhr sowie das Nachrichten-Magazin heute – in Deutschland ab 14 Uhr.