
In Wiesbaden hat die Polizei einen falschen Polizisten festgenommen: Der 22-Jährige wollte gerade mit der Beute von über 240.000 Euro die Wohnung einer Seniorin verlassen, als Ermittler zugriffen.
Die Polizei hat in Wiesbaden einen mutmaßlichen Betrüger festgenommen, der mehr als 240.000 Euro von einer Seniorin erbeutet haben soll. Der 22-Jährige wurde gefasst, als er mit einer Tüte voller Bargeld gerade die Wohnung der Frau verließ, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag mitteilten. Am Telefon soll er sich zuvor als Polizist ausgegeben haben.
Der Zugriff erfolgte nach einem Hinweis einer Ermittlungsbehörde außerhalb Hessens. Dort hatte man erfahren, dass in Wiesbaden die Übergabe einer hohen Bargeldsumme an Telefonbetrüger bevorstehe. Die Polizei spricht von einem wichtigen Erfolg im Kampf gegen falsche Polizeibeamte.
Seniorin sollte Vermögen offenlegen
Unbekannte Täter hatten die Seniorin am Mittwoch angerufen und sie unter einem Vorwand aufgefordert, Angaben zu ihrem Vermögen zu machen und Bargeld bereitzulegen. Der festgenommene 22-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft; das gesamte Geld wurde sichergestellt.
Bei solchen Delikten täuschen die Anrufer häufig dramatische Situationen vor: etwa schwere Unfälle von Angehörigen oder angeblich bevorstehende Einbrüche in der Nachbarschaft. Während des Gesprächs erhöhen die Täter systematisch den Druck und drängen die Opfer, schnell hohe Summen zu übergeben.
Die Polizei betont erneut, dass sie niemals Bargeld oder Wertsachen bei Bürgerinnen und Bürgern abholt. Wer solche Aufforderungen am Telefon erhält, solle sofort auflegen und im Zweifel selbst die 110 anrufen.