Kiel hilft BVB & Freiburg
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Der FC Bayern muss sich in der Meisterfrage weiter gedulden. Zwar gewannen die Münchner locker mit 3:0 gegen Mainz 05, doch sicherte sich auch Bayer Leverkusen nicht weniger souverän einen 2:0-Sieg gegen Augsburg. Die Minimalchance auf den Titel bleibt für die Werkself mindestens noch eine Woche bestehen. Eine gewaltige Überraschung im Tabellenkeller gelang Holstein Kiel gegen Europapokal-Anwärter Gladbach. Die Störche halfen damit auch dem SC Freiburg in Wolfsburg. Ebenso profitierte Borussia Dortmund gegen Hoffenheim von einer spektakulären Schlussphase.
Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena zeichnete sich durch die Leverkusener Führung gegen den FC Augsburg frühzeitig ab, dass es diesmal noch keine Weißbierduschen geben würde. Schon während der ersten Spielhälfte stimmte die Südkurve dennoch Meister-Gesänge an. Aus einer großen Feier wurde trotz des überlegenen Sieges durch die Tore der beiden spielfreudigen Flügelstürmer Leroy Sané (27. Minute) und Michael Olise (40.) sowie von Abwehrspieler Eric Dier (84.) mit einem Kopfball nichts.
Leverkusen gewann mit 2:0 (2:0) gegen den FC Augsburg. Drei Spieltage vor dem Saisonende besteht damit zwar noch eine rechnerische Chance auf die Titelverteidigung, angesichts von acht Punkten Rückstand auf Rekordmeister Bayern München aber nur noch eine minimale. Vor 29.563 Zuschauern in der Leverkusener Arena sorgten die Tore von Patrik Schick (13. Minute) und Emiliano Buendía (45.+1) nach zwei sieglosen Spielen in Serie wieder für einen Erfolg der Werkself. Für Augsburg bedeutete die Niederlage das Ende einer starken Serie: Erstmals in diesem Jahr mussten die Fuggerstädter auswärts eine Niederlage hinnehmen. Nach zuvor acht Auswärtssiegen in Serie ließ die Pleite die Hoffnungen auf eine Qualifikation für das internationale Geschäft deutlich schwinden.
Freiburg auf Europa-Kurs – Auch BVB profitiert von Kieler Überraschung
Der SC Freiburg hat die sportliche Krise des VfL Wolfsburg weiter verschärft. Der Europapokal-Kandidat gewann nach 65-minütiger Überzahl mit 1:0 (0:0) in der Volkswagen Arena und steht nun in der Bundesliga genau dort, wo die Wolfsburger schon seit 2021 vergeblich hinwollen: Auf einem Tabellenplatz, der vor den letzten drei Spieltagen noch alle Möglichkeiten auf einen Champions-League-, Europa-League- oder zumindest Conference-League-Rang lässt.
Vor 23.145 Zuschauern sah Maximilian Arnold schon in der 26. Minute die Rote Karte. Wolfsburgs Kapitän hatte Freiburgs Stürmer Junior Adamu mit offener Sohle am Sprunggelenk getroffen und Schiedsrichter Sven Jablonski korrigierte seine Entscheidung nach Einsatz des Videobeweises von Gelb auf Rot. Trotzdem dauerte es bis zur 49. Minute, ehe Max Rosenfelder mit seinem ersten Bundesliga-Tor zum 1:0 traf.
Borussia Mönchengladbach verliert die europäischen Ränge weiter aus dem Blick. Der über weite Strecken überforderte Fußball-Bundesligist vom Niederrhein unterlag beim abstiegsbedrohten Nordklub Holstein Kiel trotz Aufholjagd in einem dramatischen Offensivspektakel mit 3:4 (0:2) und kassierte im Rennen um die begehrten Ränge einen herben Dämpfer. Für die vor allem in der ersten Halbzeit enttäuschende Borussia war es die dritte Pleite und das vierte sieglose Ligaspiel nacheinander.
Die Kieler dagegen trotzten eindrucksvoll dem Rückschlag vom Vortag, als der Konkurrent 1. FC Heidenheim überraschend mit 1:0 durch das Tor des Ex-Kielers Mathias Honsak in Stuttgart gewonnen und seine Position auf dem Relegationsrang gefestigt hatte. Bei drei verbleibenden Saisonspielen stellten die Norddeutschen den Abstand auf den FCH von drei Punkten wieder her.
Vor 15.034 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion erzielten Shuto Machino (15. Minute/90.+1), Alexander Bernhardsson (23.) und Armin Gigovic (76.) in dem wilden Erstliga-Spektakel die Kieler Treffer. Tomas Cvancara (60.), Alassane Pléa (69.) und Franck Honorat (86.) sorgten für die Gladbacher Tore.
Borussia Dortmund und Torjäger Serhou Guirassy sind bei ihrer späten Jagd auf einen Champions-League-Platz nicht aufzuhalten. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac gewann am viertletzten Bundesliga-Spieltag mit einem Treffer von Waldemar Anton in der Nachspielzeit und nach VAR-Beweis mit 3:2 (1:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Damit feierte der BVB den vierten Sieg in den vergangenen fünf Spielen und verbesserte sich auf den sechsten Tabellenplatz.
Mit seinem 17. Saisontor legte Guirassy in der 20. Minute den Grundstein für den nächsten Erfolg, der Torjäger vergab aber vor 30.150 Zuschauern im ausverkauften Sinsheimer Stadion auch einen Strafstoß (34,). Nach dem überraschenden Ausgleich durch Adam Hlozek (61.) sorgte ausgerechnet der zuletzt oft gescholtene Julian Brandt für die 2:1-Führung (74.). Per Kopf gelang Pavel Kaderabek in der Nachspielzeit das 2:2.
Danach wurde es turbulent. Nach einem Zusammenstoß mit Carney Chukwuemeka blieb TSG-Nationaltorwart Oliver Baumann liegen, Anton nutzte das Zuspiel von Guirassy zum 3:2 (90.+5). Nach längerem VAR-Check gab Schiedsrichter Benjamin Brand den Treffer in einer langen und hitzigen Nachspielzeit.