Deutschland gegen den amtierenden Weltmeister!

Am Freitag überträgt die ARD das WM-Halbfinale aus Rotterdam (17.45 Uhr) live, Gegner ist Frankreich. Am Donnerstag trainierte die deutsche Mannschaft zum ersten Mal in der Ahoy Arena, ohne Abwehrspezialistin Aimée von Pereira (25). Gaugisch: „Alles gut, sie wird nur geschont.“

Foto: BILD

Frankreich ist allerdings so etwas wie der deutsche Angstgegner. Der letzte Pflichtspielsieg ist auf den Tag genau 20 Jahre her (12. Dezember 2005 bei der WM in Russland, 32:26 in St. Petersburg). Seit seinem Amtsantritt im April 2022 gab es für Bundestrainer Markus Gaugisch (51) in sechs Begegnungen überhaupt noch keinen Sieg.

Gaugisch zu SPORT BILD: „Damit zieht mich mein Sohn Kalle immer auf, da hat er mir etwas voraus. Auch mit der Medaille.“ Kalle wurde im November 2025 überraschend mit der U17-Nationalmannschaft Weltmeister.

Der Handball-Bundestrainer schiebt nach: „Es wird also Zeit für einen Sieg. Das habe ich noch nicht geschafft.“

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Beim Weltmeister fehlen viele Stars wegen Babypause, doch auch das neue Team ist stark, leistete sich allerdings in der Hauptrunde einen Patzer gegen die Niederlande beim 23:26. Danach machte sogar der Vorwurf der Absicht die Runde. Grund: So können die Französinnen auf den großen Favoriten Norwegen erst im Finale treffen.

Gaugisch: „Die Gier bei uns ist da, wir werden alles auf der Platte lassen. Mit denen haben wir noch eine Rechnung offen.“

Nicht nur eine. Das deutsche Team hatte erst im März zweimal gegen Frankreich getestet, sich dabei sowohl in Trier (25:28) als auch in Besançon (29:30) teuer verkauft. Auch im Viertelfinale der Olympischen Spiele von Paris 2024 vor der Weltrekordkulisse von 26.548 Fans schnupperte Deutschland an einer Überraschung, verlor aber mit 23:26.

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Quelle: SID, BILD10.12.2025

Allerdings: Die heutige deutsche Mannschaft ist mit der, die vor knapp eineinhalb Jahren bei Olympia von sechs Spielen fünf verlor – inklusive eines peinlichen 22:23 gegen Südkorea –, nicht zu vergleichen. Zwar sind noch viele Spielerinnen dabei, doch die Entwicklung verlief rasant, gerade bei den jungen Spielerinnen, die mittlerweile echte Alternativen sind.

Gaugisch: „Die Aufgabe ist schwer, aber wir freuen uns drauf. Wir müssen eine gewisse Coolness mitbringen, wenn du gegen Frankreich antrittst. Das ist eine Weltklassemannschaft. Aber wir haben keine Angst.“

Die Stars bei den Französinnen sind Torhüterin Hatadou Sako, Spielmacherin Tamara Horacek, Pauletta Foppa oder Sarah Bouktit.

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Annika Lott (26), die bei Brest Bretagne in Frankreich spielt: „Ich kenne ja viele Spielerinnen aus dem Verein, die wollen genauso gewinnen wie wir, es wird auf alle Fälle ein hartes Spiel. Vor dem Spiel kann man sich auch mal umarmen, aber danach gibt’s dann für 60 Minuten keine Freunde mehr.“

Und schiebt nach: „Die sind ganz schön unberechenbar, die haben viele Möglichkeiten, viele neue junge Spielerinnen dabei, die das auch gut machen. Frankreich ist eben ein Handball-Land.“ Deutschland aber eben auch.