Holocaust-Gedenkstätte
Düsseldorf bewirbt sich für Yad Vashem Zentrum
12.12.2025 – 07:34 UhrLesedauer: 1 Min.
Das Yad Vashem in Jerusalem (Archivbild): Die Erinnerungsstätte soll einen Ableger in Düsseldorf bekommen. (Quelle: IMAGO/Nir Alon)
Die Stadt möchte Standort für das erste Yad Vashem Bildungszentrum außerhalb Israels werden. Die Entscheidung über den Standort fällt 2026.
Düsseldorf will sich als Standort für das erste Yad Vashem Bildungszentrum außerhalb Israels bewerben. Der Stadtrat stimmte am Donnerstag einstimmig für die Bewerbung. Die endgültige Entscheidung über den Standort werde im ersten Halbjahr 2026 getroffen. Yad Vashem ist eine bedeutende Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem.
Das geplante Bildungszentrum von Yad Vashem soll in Düsseldorf ein zentraler Ort mit europaweiter Bedeutung werden. Der vorgeschlagene Standort ist eine städtische Immobilie an der Münsterstraße, die früher vom Jungen Schauspiel genutzt wurde. Die Bundesregierung unterstützt den Aufbau des Zentrums, und Nordrhein-Westfalen ist neben Sachsen und Bayern als potenzieller Standort in der engeren Auswahl.
Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister von Düsseldorf, erklärte, dass die Eröffnung eines Yad Vashem Bildungszentrums in Deutschland eine besondere Entscheidung sei. Er betonte die aktive Erinnerungskultur der Stadt und die Bedeutung der Bildungsarbeit angesichts des wachsenden Antisemitismus. Zudem habe Düsseldorf die drittgrößte Jüdische Gemeinde Deutschlands.
Seit 1987 widmet sich die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf der Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes. Wolfgang Rolshoven ist seit Juli 2025 der Beauftragte zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens in Düsseldorf.
Eine Delegation von Yad Vashem habe bereits potenzielle Standorte in Nordrhein-Westfalen besucht. Oberbürgermeister Keller und weitere Vertreter der Stadt empfingen die Delegation und warben für Düsseldorf als Standort.
