Vier Jahre Ermittlungen und dutzende beteiligte Beamte: Rauschgiftfahndern des Bayerischen Landeskriminalamtes ist im Kampf gegen das organisierte Verbrechen ein Erfolg gelungen. Wie die Behörden mitteilten, nahmen sie am 2. Dezember einen 39-Jährigen fest, dem vorgeworfen wird, einer Organisation anzugehören, die internationalen Kokainhandel betreibt. Als Teil dieser Gruppe soll er „hochfrequenten“ Handel mit der Droge im dreistelligen Kilogrammbereich betrieben haben, wofür er sich nun verantworten muss. Er soll außerdem eine Verbindung zu dem Mann haben, der am selben Tag bei seiner Festnahme angeschossen wurde.

Festnahme in München: 60 Beamte beteiligt

Der Mitteilung nach werde seit 2021 gegen den 39-Jährigen ermittelt. Daran beteiligt waren unter der Leitung der Staatsanwaltschaft München I nicht nur Kräfte des LKA und des Zollfahndungsamts München, sondern auch das Bundeskriminalamt. Seit Herbst 2024 soll sich der Kroate allerdings nicht mehr an seinem einstigen Wohnort in München aufgehalten haben, sondern in Bosnien. Doch kurz vor der Festnahme wurde den Ermittlern gewahr, dass er sich wieder in der Landeshauptstadt aufhielt. Sie fassten ihn dann mittags am 2.12. in der Fußgängerzone.

An dieser Festnahme und bei den anschließenden Durchsuchungen waren der Mitteilung nach über 60 Beamte des LKA und der Münchner Polizei beteiligt. In der Wohnung des Verdächtigen fanden sie rund 4,5 Kilogramm Kokain und viel Bargeld. Außerdem sicherten die Polizisten Dokumente, Speichermedien und teure Uhren – letztere, um den Verdächtigen etwaige illegale Gewinne durch kriminelle Tätigkeiten wieder zu entziehen. Wie das LKA mitgeteilt hat, soll er in der Gruppierung eine „herausgehobene Rolle“ eingenommen haben.

Die Auswertung der gesicherten Beweise soll noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Verdächtige befindet sich inzwischen in einem Gefängnis. Am Tag nach seiner Festnahe war er einer Ermittlungsrichterin am Münchner Amtsgericht vorgeführt worden.

Nur kurze Zeit später: Mann wird bei Festnahme in Obersendling angeschossen

Im Gefängnis befindet sich aktuell auch der Mann, der am selben Tag in Obersendling durch Einsatzkräfte angeschossen wurde, nachdem er vor der Festnahme mit seinem Auto auf einen Polizisten zugefahren war. Zunächst war er noch in ein Krankenhaus gebracht worden. Wie die Münchner Polizei nun am Mittwoch bekannt gegeben hat, wurden im Anschluss an die Festnahme um 15.30 Uhr in der Wohnung, im Keller sowie in Fahrzeugen des Verdächtigen mehrere Kilogramm an Rauschgift, viel Bargeld sowie scharfe Schusswaffen, eine kugelsichere Weste und gefälschte Ausweise gefunden.

Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung nach war diese versuchte Flucht in Zusammenhang mit der zuvor erfolgten Festnahme in der Fußgängerzone erfolgt. Offenbar standen beide Männer in Verbindung miteinander.

  • Thomas Jensen

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