Die Unterhändler des Europäischen Parlaments und der EU-Staaten haben sich auf neue Regeln für die Rücknahme und Verwertung alter Autos geeinigt. Das teilten Vertreter beider Seiten mit. Entsprechende Änderungen an der Altfahrzeugverordnung sollen dafür sorgen, dass Rohstoffe wie Stahl, Aluminium und Kunststoffe besser zurückgewonnen werden können und Fahrzeuge künftig einfacher recycelbar sind.
Dazu sagte der Verhandlungsführer des Parlaments, Jens Gieseke (CDU): „Fahrzeuge müssen so konstruiert werden, dass sie am Ende ihrer Nutzung leichter zerlegt und ihre Teile einfacher wiederverwertet werden können.“ Das Verhandlungsergebnis sei ein Erfolg für Umwelt, Klima und Industrie.
Ausnahmen gibt es für kleine Fahrzeughersteller
Die Einigung sieht unter anderem vor, dass künftig ein Viertel des in Fahrzeugen verwendeten Plastiks aus Recyclingmaterial bestehen soll. Ein Fünftel davon soll dabei aus zuvor zurückgewonnenem Fahrzeugplastik stammen. Für recycelten Stahl, Aluminium, Magnesium und kritische Rohstoffe will die EU-Kommission noch konkrete Ziele festlegen.
Ausnahmen von den Vorgaben sollen für kleine Fahrzeughersteller gelten. Damit die neuen Regeln in Kraft treten können, fehlt nur noch die offizielle Zustimmung von Parlament und EU-Staaten. Da sich die Unterhändler aber bereits auf einen Kompromiss geeinigt haben, gilt dies in der Regel als Formsache.
Zukünftiges Exportverbot für Schrottautos
Durch die neuen Regelungen sollen für Schrottautos und andere Fahrzeuge
fünf Jahre nach Inkrafttreten Exportverbote eingeführt werden. Die
Maßnahme soll sicherstellen, dass die EU ihren Verpflichtungen
nachkommt, nicht zur Umweltverschmutzung in Drittländern beizutragen und
wertvolle Materialien innerhalb der EU zu halten.
In der EU werden jährlich mehr als sechs Millionen Fahrzeuge stillgelegt – obwohl sie noch viele Rohstoffe enthalten. So entfällt auf die europäische Automobilindustrie etwa 19 Prozent der Nachfrage der EU-Stahlindustrie (mehr als sieben Millionen Tonnen pro Jahr). Die Branche gehört auch zu den größten Verbrauchern von Aluminium (rund zwei Millionen Tonnen jährlich) und Kupfer. Hinzu kommt ein jährlicher Verbrauch von sechs Millionen Tonnen Kunststoff.
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