Französische Forscher haben am Meeresgrund der bretonischen Atlantikküste eine gut 7.000 Jahre alte Granitmauer entdeckt. In einem Umfeld, das von Stürmen, Wellen und Strömungen geprägt ist, hätten die Archäologen nicht damit gerechnet, „so gut erhaltene Strukturen zu finden“, sagte der Geologe Yves Fouquet der Nachrichtenagentur AFP.
Sie soll den Forschern zufolge zwischen 5.800 und 5.300 vor Christus erbaut worden sein. Die Mauer befindet sich in etwa neun Metern Tiefe unter dem Meeresspiegel. Als sie erbaut wurde, lag der Meeresspiegel jedoch deutlich niedriger. Möglicherweise wurde die Granitmauer als Schutzwall gegen das Meer errichtet. Auch ist denkbar, dass die Mauer für Fischfang oder als Falle für die Jagd diente.
Demnach entdeckte Fouquet die Mauer sowie weitere Bauwerke am Meeresgrund über eine Karte, die mithilfe von Laserstrahlen erstellt worden war. „Zuerst
dachte ich, dass es sich um Fehler in der Karte handeln müsse“, sagte
er. Fouquet beauftragte Taucher damit, die Strukturen zu erkunden. Bei
rund 60 Tauchgängen konnten diese belegen, dass die Granitbauwerke von
Menschen errichtet worden waren.
Fund gilt als einzigartig in Frankreich
„Das zeugt von hohen technischen Fähigkeiten und
einer sozialen Organisation“, heißt es in einem Beitrag, der kürzlich in der
Fachzeitschrift International Journal of Nautical Archaeology veröffentlicht wurde. Die Menschen seien damals schon in der Lage gewesen,
tonnenschwere Steinblöcke zu brechen, zu transportieren und zu
verbauen. „Es ist eine sehr interessante Entdeckung, die
neue Perspektiven in der Unterwasserarchäologie eröffnet und hilft,
besser zu verstehen, wie die Küstenbevölkerung organisiert war“, sagte
der Archäologe Yvan Pailler von der Université de Bretagne Occidentale
und Mitautor des Artikels.
Die Bauwerke seien für diese Zeit „einzigartig in
Frankreich“, hieß es in dem Beitrag weiter. Die Bretagne ist eher für
sogenannte Menhire und Dolmen bekannt: alte Bauwerke aus großem Stein,
die entweder einzeln und aufrecht in der Landschaft stehen (Menhire)
oder gruppiert als Bauteile einer Grabkammer (Dolmen). Menhire wie auch
Dolmen stammen aus der Jungsteinzeit um etwa 4.500 vor Christus. Damit
sind sie deutlich jünger als die nun entdeckte Granitmauer.
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