Wuppertal – Dramatischer Großeinsatz am Königshöher Weg im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld! Ein zweistöckiges Mehrfamilienhaus musste komplett geräumt werden. Der Grund: Der Boden unter dem Gebäude sackt ab, Löcher und Hohlräume tun sich auf.
Einige Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtwerke (NRW), die ihre Büros im Nebengebäude haben, hatten die langen Risse an der Rückseite der Außenfassade zufällig am Freitagmittag bemerkt. Sofort alarmierten sie die Feuerwehr.
Schnell wurden vier Bewohner evakuiert und in Sicherheit gebracht. Die Rettungskräfte halten das Gebäude für akut einsturzgefährdet.
Wie konnte es dazu kommen?
„Ein Geologe vermutet eine Unterspülung durch einen Leitungsschaden“, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung.
Statiker, Einsatzkräfte der Feuerwehr und Experten des Technischen Hilfswerks prüfen vor Ort, wie man das Gebäude stabilisieren kann. Die Wuppertaler Stadtwerke kappten vorsorglich Gas- und Stromversorgung.
Auch das THW ist an dem Haus mit im Einsatz
Foto: Christoph Petersen
Risse haben sich innerhalb weniger Stunden vergrößert
Der Sprecher der Feuerwehr Wuppertal, Christian Spoo, schildert gegenüber BILD die dramatische Entwicklung: „Ich bin seit 13 Uhr vor Ort, und ich muss sagen, dass sich die Risse seitdem beängstigend schnell vergrößert und auch verbreitet haben – und ich meine, es sind auch noch welche dazugekommen.“
Die Straßen um das Wohnhaus (hier die Frontansicht) wurden vorsorglich abgesperrt
Foto: Henning Kaiser/dpa
Eine Rückkehr ins Haus ist ungewiss
Insgesamt gibt es in dem betroffenen Haus sechs Wohnungen. Evakuiert wurden allerdings nur vier Personen, die zunächst bei Freunden oder Familienangehörigen unterkommen konnten. Für den Fall, dass im Laufe des Abends noch weitere Bewohner an dem Haus auftauchen, stehen Hilfskräfte bereit, um ihnen eine Notunterkunft anzubieten.
Wie stark das Gebäude beschädigt ist und ob die Menschen jemals wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können, ist derzeit noch völlig unklar. Experten arbeiten unter Hochdruck daran, einen völligen Einsturz zu verhindern.
Schnellstmöglich wird versucht, die Hohlräume mit Beton zu verfüllen. Mehrere Betonlieferungen sind bereits unterwegs, um eine weitere Absackung zu verhindern. Das Haus noch zu retten, ist ein Wettlauf gegen die Zeit.
Rings um die Einsatzstelle wurden der Königshöher Weg und der Schwarze Weg für den Autoverkehr gesperrt. Zu Fuß kann man die Stelle jedoch passieren.