Nato-Generalsekretär: „Wir sind Russlands nächstes Ziel“Viele Staaten haben nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Mark Rutte noch nicht begriffen, wie groß die Gefahren durch Russland sind. Er erwartet, dass es der russische Präsident Wladimir Putin nicht bei dem Krieg gegen die Ukraine belassen will. „Wir sind Russlands nächstes Ziel“, sagte der Niederländer in einer Rede in Berlin. Für die Nato gehe es nun darum, einen Krieg zu stoppen, bevor dieser beginne. 

Konkret forderte der Nato-Generalsekretär erneut mehr Engagement bei der Steigerung der Verteidigungsausgaben und der Unterstützung der Ukraine. „Unsere Streitkräfte müssen bekommen, was sie brauchen, um uns zu schützen. Und die Ukraine muss bekommen, was sie braucht, um sich zu verteidigen – jetzt“, sagte er. Zu viele Alliierte spürten nicht die Dringlichkeit und glaubten, die Zeit arbeite für einen. Das tue sie aber nicht, sagte er.

Zu den laufenden US-Bemühungen für ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, sagte Rutte, Präsident Donald Trump sei der Einzige, der Putin an den Verhandlungstisch bringen könne. Also gelte nun, zu testen, ob Putin wirklich Frieden wolle oder ob er es vorziehe, dass das Schlachten weitergehe. Dafür sei es entscheidend, dass man den Druck auf Russland aufrechterhalte.
 
Zugleich warnte Rutte vor einem Szenario, in dem Russland seinen Willen bekommt und die Ukraine unter russische Besatzung gerät. Putins Streitkräfte würden dann an einer noch längeren Grenze mit der Nato stehen und das Risiko eines bewaffneten Angriffs wäre noch größer, sagte er. Man dürfe nicht vergessen, dass die Sicherheit der Ukraine die eigene Sicherheit sei.