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Am Gautinger Teil des Sonderflughafens wurde kürzlich der Prototyp eines Kampfflugzeugs vorgestellt, das Europa militärisch schnell ertüchtigen soll.

Gauting – Angesichts der globalen Bedrohungen verlangt Europa nach Waffen. Deshalb entwickelt der amerikanische Technologiekonzern General Atomics (Sitz San Diego, 12.500 Mitarbeiter weltweit) aktuell ein unbemanntes Kampfflugzeug, das in möglichst kurzer Zeit zur Verfügung stehen soll. Ein Prototyp des „Collaborative Combat Aircraft“ (CCA) wurde kürzlich im Gautinger Bereich des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen vorgestellt, genauer am Standort von General Atomics Aero Tec Systems an der Galileostraße. „Da realen Bedrohungen nur mit realen Fähigkeiten begegnet werden kann, ist unser Ansatz bewusst pragmatisch, um den zeitkritischen Bedarf decken zu können“, erklärt Linden P. Blue, CEO General Atomics Aeronautical Systems, in einer Pressemitteilung.

Vertreter deutscher Industrieunternehmen trafen sich in Gauting, um den Prototyp des unbemannten Kampfflugzeugs in Augenschein zu nehmen.Vertreter deutscher Industrieunternehmen trafen sich in Gauting, um den Prototyp des unbemannten Kampfflugzeugs in Augenschein zu nehmen. © 

General Atomics / Markus ReuterAmerikanischer Technologiekonzern entwickelt unbemanntes Kampfflugzeug in Oberbayern

An der Produktion beteiligt sind verschiedene Tochterfirmen von General Atomics: General Atomics Europe, eine Technologie-Gruppe mit Hauptsitz in Dresden, die in den Geschäftsbereichen Luftfahrt, Infrastruktur und Nachhaltigkeit tätig ist. Darüber hinaus beteiligt ist General Atomics Aeronautical Systems, weltweit führender Hersteller unbemannter Luftfahrzeugsysteme. Dritter im Bunde ist General Atomics AeroTec Systems mit Sitz an der Galileostraße.

Grundlage für die weitere Entwicklung ist ein unbemanntes Kampfflugzeug, das das amerikanische Unternehmen im Zusammenhang mit der Air Force entwickelt hat. Die YFQ-42A ist neben bemannten Jägern unterwegs und unterstützt diese bei Luft-Luft-Missionen, sprich bei der Bekämpfung von Flugzielen, aber auch bei Luft-Boden-Einsätzen. Ihr großer Vorteil: Sie ist wegen ihrer ausgefeilten Technik schwer zu entdecken. Die darin integrierte KI wurde schon fünf Jahre lang trainiert. „Dieser operative Vorsprung verschafft dem System einen in dieser Klasse einzigartigen Reifegrad“, heißt es in der Pressemitteilung.

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„Beste Voraussetzungen für anspruchsvolle technische Arbeiten“

Das unbemannte Kampfflugzeug, das jetzt am Sonderflughafen entwickelt werden soll, ist so etwas wie die europäische Variante. Mit integriert werden soll auf dem Weg zum fertigen Produkt all das Fachwissen, das am Sonderflughafen versammelt ist. „Die Infrastruktur des Standorts sowie die langjährige Erfahrung in Modifikation, Integration und Test von Luftfahrtsystemen bieten beste Voraussetzungen für anspruchsvolle technische Arbeiten“, heißt es in der Mitteilung.

Besonders gefragt sein wird die Expertise des deutschen Flugzeugherstellers General Atomics AeroTec Systems mit seinen 400 Mitarbeitern am Standort Gauting. Das Unternehmen hat Bekanntheit durch die Weiterentwicklung der Do228 erlangt, die weltweit für besondere Missionen bei Passagier- und Frachttransport genutzt wird.

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Zur Vorstellung des Prototyps waren Vertreter führender deutscher Industrieunternehmen gekommen, vor allem aus den Bereichen Künstlicher Intelligenz, Missionssysteme, Software, Datenlink und Systemintegration. „Der Standort Oberpfaffenhofen verfügt über die nötige technische Tiefe und Luftfahrtkompetenz für komplexe Integrations- und Anpassungsarbeiten“, erklärt Harald Robl, CEO von General Atomics Europe. „Der Austausch mit der europäischen Industrie ist ein wichtiger Schritt, um mögliche Beiträge und Kooperationslinien frühzeitig zu strukturieren.“ Die Vertreter von General Atomics wollen den fachlichen Austausch mit der Industrie und der Politik in den kommenden Wochen fortsetzen. Workshops und Gesprächsrunden sind bereits geplant.