Kiel – Kaffee, Kuchen und Kokain! Zwei Brüder sollen aus einem Café heraus Drogen verkauft haben. Jetzt schlugen die Ermittler zu – mit durchschlagendem Erfolg. Sogar in einem Kopfkissen wurden sie bei den mutmaßlichen Dealern fündig.

Zollfahnder, SEK und Kripo durchsuchten am Mittwoch und Freitag vergangener Woche mehrere Objekte in Kiel (Schleswig-Holstein). Im Visier: ein Café und die Wohnungen zweier Brüder (37, 44). Die beiden sollen einen schwunghaften Rauschgifthandel aus dem Café heraus betrieben haben.

Diese Drogen fanden die Ermittler bei der Razzia

Diese Drogen fanden die Ermittler bei der Razzia

Foto: ZOLL

Straßenverkaufswert: 315.000 Euro

In den Wohnungen der Männer und mutmaßlicher Abnehmer fanden die Fahnder über drei Kilo hochreines Kokain, 1,5 Kilo Heroin und 20 Kilo Streckmittel – damit hätte man laut Zollfahndung die vierfache Menge Heroin für den Straßenverkauf herstellen können. Der geschätzte Straßenverkaufswert: 315.000 Euro!

Entdeckt wurden außerdem Feinwaagen und Verpackungsmaterial – alles war für den Drogenvertrieb vorbereitet. Einige Drogen waren sogar in der Wand versteckt.

Eines der Dogen-Verstecke befand sich auch in der Wand

Eines der Drogen-Verstecke befand sich in der Wand

Foto: ZOLL

100.000 Euro versteckt im Kopfkissen

Darüber hinaus sichergestellt: zwei Goldbarren im Wert von über 11.000 Euro, Goldschmuck für über 4000 Euro – und mehr als 140.000 Euro Bargeld. Allein 100.000 Euro lagen versteckt in einem Kopfkissen. In einer Wohnung lag sogar eine geladene Schusswaffe samt Munition.

Die Ermittlungen gegen die Brüder laufen bereits seit dem Sommer. Ziel war es, möglichen Schmuggel aufzudecken und den Drogenring zu zerschlagen.

Mehr zum ThemaHaftbefehle erlassen

„Der Zoll verfolgt Schmuggelware bis in die Handelsebene, um Täterstrukturen zu zerschlagen, den Tätern illegal erlangtes Vermögen zu entziehen und die Bevölkerung vor der Verbreitung gefährlicher Substanzen zu schützen“, so Nils Gärtner, Leiter des Zollfahndungsamts Hamburg.

Beide Verdächtigen wurden festgenommen. Gegen sie erließ das Amtsgericht Kiel auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle. Die Ermittlungen laufen weiter.