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Die feierliche Zeremonie der Bundeswehr im Sportzentrum war öffentlich und gut besucht. Ein Angehöriger reiste sogar aus Australien an.
Drensteinfurt – 76 Rekruten der 5. Kompanie des Panzerbataillons 203 aus Ahlen sowie 14 Rekruten des Nachschubbataillons 7 aus Unna haben am Mittwochnachmittag, 10. Dezember, im Sportzentrum ihr feierliches Gelöbnis abgelegt. Zahlreiche Drensteinfurter, Angehörige sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft waren der Einladung der Stadt gefolgt, um die jungen Soldaten an diesem besonderen Tag zu begleiten.
76 Rekruten der 5. Kompanie des Panzerbataillons 203 aus Ahlen sowie 14 Rekruten des Nachschubbataillons 7 aus Unna haben ihr Gelöbnis in Drensteinfurt abgelegt. © Mechthild Wiesrecker
Die Zeremonie begann mit der Aufstellung der Rekruten und dem feierlichen Einmarsch der Truppenfahne, begleitet vom Luftwaffenmusikkorps Münster, der Fahnenabordnung sowie dem Ehrenzug des Aufklärungsbataillons 7. Die Soldaten, Rekruten und Musiker boten in Reih und Glied einen imposanten Anblick im ungewohnten Umfeld des Sportzentrums. Aus Drensteinfurt nahmen neben Bürgermeister Markus Wiewel auch Ortsvorsteherin Dr. Birgit Salomon sowie Vertreter des Bürgerschützenvereins teil. Gekommen waren außerdem Vertreter der Bundeswehr, der Bürgermeister der Stadt Ahlen, Matthias Harman, sowie Delegationen aus Hamm, Ascheberg und Beckum.
Feierliches Gelöbnis der Bundeswehr in Drensteinfurt
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In seiner Begrüßung dankte der Kommandeur des Aufklärungsbataillons 7, Oberstleutnant Jörn Ove Kutscher, der Stadt für die Bereitstellung des Platzes. „Sie helfen damit, das Gelöbnis dorthin zu bringen, wo es hingehört – in die Öffentlichkeit.“ Seinen Dank richtete er auch an die Familien, die oft lange Wege auf sich genommen hätten. Der weiteste angereiste Angehörige kam aus Melbourne (Australien) – über 16 300 Kilometer entfernt.
Kutscher betonte, Recht und Freiheit stünden heute „regelrecht unter Beschuss“. Menschen- und Grundrechte, Gleichheit und Glaubensfreiheit würden zunehmend von autokratischen Regimen und radikalen Tendenzen bedroht. „Die Demokratie als Staatsform steht weltweit unter Druck.“ Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei nicht nur ein Kampf um Territorien, sondern auch ein Versuch, die westliche Demokratie und Werteordnung zu schwächen.
Besonderer Moment: der feierliche Eid auf die Fahne. © Mechthild Wiesrecker
„Nur ein Staat mit einsatzbereiten, gut ausgerüsteten und fähigen Streitkräften wird ernst genommen. Die Freiheit muss besser bewaffnet sein als die Tyrannei.“ Die Bundeswehr werde künftig eine Hauptrolle beim militärischen Schutz Europas übernehmen. „Sie haben sich in schwierigen Zeiten freiwillig entschieden, der Bundeswehr beizutreten und für unsere Gesellschaft einzustehen, denn ein Staat schützt sich nicht allein“, so Kutscher.
Der Rekrutenvertreter versprach im Namen seiner Kameraden: „Wir gehören zu einer Armee mit großer Tradition. Wir erfüllen unsere Aufgaben mit Respekt, Verantwortung und Mut. Wir stehen für Sicherheit und die Werte unseres Landes.“
Oberstleutnant Jörn Ove Kutscher © Mechthild Wiesrecker
Bürgermeister Markus Wiewel bezeichnete es als „große Ehre“, dass das öffentliche Gelöbnis in Drensteinfurt stattfinden durfte. Er dankte den Rekruten: „Sie verpflichten sich, Freiheit und Demokratie mit Ihrem Leben zu schützen. Sie helfen mit, unser Land wehrhaft zu machen.“ Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sei Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit mehr. Dadurch erhalte der Dienst der Soldaten eine neue, spürbare Bedeutung. „Frieden braucht Stärke, Demokratie braucht Wehrhaftigkeit. Freiheit braucht Menschen, die bereit sind, für sie einzustehen, darum spreche ich ihnen im Namen der Bürger Drensteinfurts meinen tiefen Respekt aus.“
Bewahren Sie Ihre Menschlichkeit.
Das Gelöbnis sei mehr als eine militärische Zeremonie. „Es ist Ausdruck eines gemeinsamen Verständnisses von Verantwortung, Dienst und Vertrauen. Mit dem öffentlichen Gelöbnis hier in Drensteinfurt setzen wir ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit zwischen der Kaserne und unserer Region.“ Zum Abschluss bat Wiewel die Rekruten: „Bewahren Sie Ihre Menschlichkeit – dann verrichten Sie nicht nur den Dienst an der Waffe, sondern sind auch Botschafter unserer demokratischen Gesellschaft.“
Anschließend traten stellvertretend sechs Rekruten vor, um Gelöbnis und Vereidigung zu sprechen und dabei die linke Hand auf die Truppenfahne zu legen. Besonders bewegend wurde das Gelöbnis durch die musikalische Begleitung des Luftwaffenmusikkorps, das die Zeremonie mit Märschen, Chorälen und der Nationalhymne umrahmte. Bevor Soldaten und Musiker ausmarschierten, bekräftigten Oberstleutnant Kutscher und Bürgermeister Wiewel das Gelöbnis der sechs Rekruten mit einem Handschlag.
Abseits der Zeremonie gab es die Gelegenheit, sich über Panzer, Drohnen und Abwehrflugkörper zu informieren.
Alles wird teurer, auch der Tod. Die Friedhofsgebühren in Drensteinfurt werden deutlich erhöht, Sterben wird damit deutlich kostspieliger.