„… aber genau das habe ich auch schon zwei Tage zuvor in Bremen gesagt!“ Der Freitagabend stand im Rundkino ganz im Stromberg-Fieber: Christoph Maria Herbst war zu Gast und stellte seinen zweiten Film „Stromberg: Wieder alles wie immer“ vor.

Schon seit knapp einer Woche läuft der Film in den deutschen Kinos. Der Schauspieler ist seitdem auf Tournee durch Deutschland und musste auch nach dem Dresdner Termin sofort weiter nach Leipzig. Von der Stimmung zeigte er sich jedoch begeistert: „Also, das hatten wir zur Premiere in Berlin im Zoopalast ja nicht.“ Sein Versprechen, einen dritten Stromberg-Film in der sächsischen Landeshauptstadt zu starten, ist jedoch eher augenzwinkernd zu verstehen. Die ohnehin schon kochende Stimmung heizte das aber nur noch weiter an. Der Saal war ausverkauft – etwa 1.000 Menschen wollten ihr Idol nicht nur auf, sondern auch vor der Leinwand sehen.

Der 59‑Jährige nahm sich trotz eng getaktetem Zeitplan die Zeit, vor dem Film Fragen zu beantworten. Das Wichtigste gleich vorweg: Wird es einen dritten Teil geben? „Wenn, dann warten wir nicht wieder zehn Jahre“, lacht der Star. Immerhin wäre er dann schon 70 Jahre alt.

Vorab war auch Bjarne Mädel („Ernie“) angekündigt. Der schaffte es leider nicht. Das verkündete Herbst schon zum Start: „Die schlechte Nachricht ist: Der Ernie hat es leider nicht geschafft“. Die Gute: „Der Papa ist da!“ Im Anschluss tosender Applaus.

Tickt Christoph Maria Herbst wie Stromberg?

Aber wie viel Stromberg steckt eigentlich in Christoph Maria Herbst? Das wollten wir wissen und haben den Schauspieler schon kurz vor dem Film zum Interview getroffen. Kommt Stromberg bei ihm im Alltag hervor?

„Das kann ich ausschließen“, so Herbst. „Das ist genauso wenig bei mir im Alltag vor, wie bei Anthony Hopkins im ,Schweigen der Lämmer‘, der sich zwischendurch eine menschliche Leber brät“ Am Ende seien es nur Rollen, die gespielt werden.

Wie kam es zu dem Film?

Der Film habe ihn überrascht. Die Anfrage kam quasi aus heiterem Himmel. „Es war sehr spannend“, so Herbst. „Ich musste mich schon ein wenig reinfuchsen. Es fängt mit der äußeren Verwandlung an. Ich musste dann gleich anfangen, mir Haare und Bart wachsen zu lassen.“

Der erste Stromberg-Film ist inzwischen zehn Jahre her, die namensgebende Serie sogar zwei Jahrzehnte. Dabei taucht der Zuschauer in den Alltag der Capitol Versicherung ein – im Dokumentationsstil. „Nach der ersten Staffel glaubten tatsächlich viele, dass Stromberg ein real existierender Versicherungsbetrieb ist. Sonst hätte man mir nach der ersten Staffel keine Prügel angeboten“, scherzt Herbst. Irgendwo sei das ja auch ein Kompliment, meint der Schauspieler: „Wenn Leute glauben, ich würde das Arschloch nicht spielen, sondern ich wäre das Arschloch.“

Stromberg ist übrigens ein enormer Hundefan. „Einen Satz von mir wie ,Hund im Büro‘ würde es bei mir privat nie geben.“

„Stromberg: Wieder alles wie immer“ – sehenswert?

Im neuen Film sehen wir, wie Stromberg von der Zeit ein Stück weit überholt wird – und sich dabei doch treu bleibt. Es gibt ein Wiedersehen mit all den alten Kollegen: Bernd „Ernie“ Heisterkamp (Bjarne Mädel), Tanja Seifert (Diana Staehly), Ulf Steinke (Oliver Wnuk) und Jennifer Schirrmann (Milena Dreissig).

Aber wie ist der neue Stromberg-Film nun? Um es mit den Worten von Christoph Maria Herbst zu sagen: „Das wäre ja ein bisschen Perlen vor die Säue, wenn du den Film noch gar nicht gesehen hast. Das schon zu verraten.“

Aus der Sicht der Autorin dieses Textes: Stromberg muss mit der Zeit gehen – und er tut es auf seine ganz eigene Weise. Sehenswert? Auf alle Fälle.