Der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt wird jährlich am Freitag vor dem ersten Advent eröffnet. In einem sehr viralen Tiktok-Video, das bisher rund 1,6 Millionen Mal gesehen wurde, ist von einer brutalen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt die Rede: Demnach soll am 27. November eine Mutter einen Fotografen mit einer Eisenpfanne niedergeschlagen haben, weil dieser Wochen zuvor vermeintlich ihre Tochter sexuell belästigt habe. Eine Anfrage bei der Polizei bringt Klarheit.
Bewertung
Die Geschichte ist erfunden, der Polizei ist ein solcher Fall nicht bekannt. Der Weihnachtsmarkt in Nürnberg war zudem am 27. November noch gar nicht geöffnet.
Fakten
„Ein derartiger Fall ist bei uns nicht bekannt“, teilt das zuständige Polizeipräsidium Mittelfranken am 8. Dezember 2025 auf Anfrage des dpa-Faktencheck-Teams mit. Auch in den Pressemitteilungen der Behörde rund um den 27. November ist solch ein Vorfall nicht zu finden.
Am 27. November war der Christkindlesmarkt in Nürnberg noch gar nicht eröffnet. Das geschah erst am frühen Abend des 28. November. Das gesamte Eröffnungswochenende verlief aus polizeilicher Sicht „friedlich und völlig störungsfrei“.
Bei diesem Fake war Künstliche Intelligenz im Spiel
Mit an den Haaren herbeigezogenen und durch Künstliche Intelligenz illustrierte Geschichten wie diese sollen Nutzer sozialer Medien emotional erreicht werden. Über diesen Weg können solche Beiträge auf Social Media schnell eine große Reichweite erzielen. Unter Umständen verdienen Accountbetreiber damit auch Geld – etwa über Monetarisierungsprogramme der Plattformen oder durch Weiterleitungen auf Websites, auf denen Werbung geschaltet wird.
(Stand: 8.12.2025)
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Transparenzhinweis
Das Projekt „Augsburg checkt‘s“ erfolgt in gemeinsamer Zusammenarbeit der Stadt Augsburg, den Stadtwerken Augsburg, der Augsburger Allgemeinen und der Deutschen Presseagentur. Stadt und Stadtwerke stellen Gebäude, Liegenschaften sowie Fahrzeuge für die Initiative zur Verfügung. Auf Inhalte haben sie keinen Einfluss. Die Faktenchecks wurden von der Deutschen Presseagentur recherchiert und werden über die Augsburger Allgemeine publiziert.
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