Autos parken längs an einer Straße.

AUDIO: Gegen Falschparker: Neues Kennzeichen-Scanning in Hamburg (1 Min)

Stand: 13.12.2025 08:02 Uhr

In Hamburg sollen künftig bis zu neun Kamerawagen Falschparker suchen. Sie fotografieren nur die Nummernschilder, die dann automatisch mit Bewohnerparkausweisen und frischen Parkscheinen abgeglichen werden. 

Im neuen Jahr wird erst nur ein Kamerawagen testweise durch zwei Bewohnerparkzonen streifen. Später können es bis zu neun werden – für alle Parkzonen. Die Kennzeichen werden automatisch mit Bewohner- und Besucherparkausweisen verglichen. Ist das Auto nicht berechtigt, muss noch ein Mitarbeiter für den Strafzettel rausfahren. Das Personal geht so treffsicherer vor.

Kein Parkschein, mehr Bürokratie-Abbau

Es werden auch alle Parkautomaten umgestellt. In Hamburg zieht man künftig keinen Parkschein mehr, sondern tippt sein Kennzeichen ein. Das wird dann mit den Fotos des Kameraautos verglichen. Es gebe dann keinen „Papierkram“ mehr, meint Ole Torben Buschhüter (SPD): „Der große Vorteil liegt darin, dass die Parkenden einfach durch Angabe ihres Kennzeichens einfach ihre Park-Berechtigung nachweisen können. Das ist ein riesengroßer Schritt zum Bürokratie-Abbau in Wirklichkeit.“

Bewohnerparkausweis muss nicht mehr sichtbar sein

Und wer einen Bewohnerparkausweis beantragt, muss den bald nicht mehr ausdrucken und hinter die Windschutzscheibe legen. Verkehrssenator Anjes Tjarks betonte im Verkehrs-Ausschuss: „Wir wollen nicht Mehr Bußgelder eintreiben, sondern Bürokratie abbauen und Falschparker abschrecken, weil wir mehr kontrollieren.“

SPD, Grüne und Linke befürworten die Maßnahme. Sie wollen durch die Kamerawagen auch mehr Falschparker auf Geh- und Radwegen und Feuerwehr-Zufahrten erfassen. Die CDU will die Maßnahme noch prüfen, weil sie Klärungsbedarf beim Datenschutz sieht. Einzig die AfD lehnt die geplante Kennzeichenerfassung ab. Ihr Fraktionschef Dirk Nockemann meinte im Ausschuss, es gebe zu viel Überwachung und gehe in Richtung des Gläsernen Bürgers.

Damit das neue System im nächsten Jahr starten kann, muss Hamburg ein Gesetz erlassen. Datenschutz-Bedenken hat der Senat nicht, da nur Kennzeichen gescannt würden und die Autonummern von Park-Berechtigten sofort gelöscht werden.

Andere europäische Städte nutzen bereits Kamera-Fahrzeuge

Baden-Württemberg testet bereits seit dem Frühjahr ein ähnliches System mit sogenannten Scan-Autos, die nach Angaben des dortigen Verkehrsministeriums bis zu 1.000 Fahrzeuge pro Stunde erfassen können. Bei herkömmlichen Kontrollen würden dagegen nur etwa 50 geschafft. Im Ausland arbeiten bereits etliche Städte mit Kamera-Fahrzeugen – etwa Rotterdam, Paris, Rom oder Warschau.

Autos parken längs an einer Straße.

Der Hamburger Senat will Parkscheine digitalisieren und Kamera-Fahrzeuge zur Kontrolle von Falschparkern einsetzen. Was bedeutet das für Autofahrer?

Zwei Autos parken hintereinander am Straßenrand.

Der Abbau von Parkplätzen ist ein Streitthema in Hamburg. Mehr als 400 Stellplätze sollen jetzt erhalten werden, deren Wegfall ursprünglich geplant war.

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