Wolodymyr Selenskyj

Stand: 13.12.2025 06:54 Uhr

Berlin könnte bei den Gesprächen über ein Ende des Krieges gegen die Ukraine ein entscheidender Ort werden. Der ukrainische Präsident Selenskyj reist an, und die USA schicken ihren Sondergesandten Witkoff.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird nach Berlin reisen, um dort mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs über eine Friedenslösung für die Ukraine zu beraten. Das bestätigte ein Sprecher des Weißen Hauses mehreren US-Medien.

Auch der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, kommt den Angaben zufolge nach Berlin. Witkoff und Kushner hatten zuletzt beide im Auftrag der Regierung in Washington mit ukrainischen und russischen Vertretern über die Bedingungen einer Waffenruhe in der Ukraine verhandelt.

Ziel: „Verhandlungsangebot an Russland“

Ziel der Beratungen ist es, eine gemeinsame Position für ein Friedensabkommen mit Russland zu erarbeiten. Es solle ein Verhandlungsangebot an Russland geschaffen werden, sagte ein Vertreter des französischen Präsidialamts.

Dass die USA gleich zwei Vertreter nach Deutschland fliegen lassen, dürfe als ein Zeichen der Zuversicht auf Seiten der US-Regierung verstanden werden, sagt ARD-Korrespondent Samuel Jackisch in Washington. Noch am Donnerstag habe es aus dem Weißen Haus geheißen, man werde nur dann an dem Treffen teilnehmen, wenn es genügend inhaltliche Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe gäbe.

Auch Macron und Starmer erwartet

An dem Treffen in Berlin sollen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und Bundeskanzler Friedrich Merz teilnehmen. Auch hohe Vertreter der Europäischen Union und der NATO werden zu den Gesprächen erwartet.

Die Bundesregierung bestätigte bereits, dass Merz den ukrainischen Präsidenten am Montag zu Wirtschaftsgesprächen und „zu einem Austausch über den Stand der Friedensverhandlungen in der Ukraine“ empfangen wird. Am Abend würden dann „zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen von EU und NATO zu den Gesprächen hinzustoßen“.

US-Plan sieht Zugeständnisse der Ukraine vor

Die USA hatten vor rund drei Wochen einen Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vorgelegt, der in seiner ursprünglichen Fassung den Kriegszielen Russlands sehr weit entgegenkam. Auf Drängen der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten wurde das Papier in zentralen Punkten überarbeitet. 

Die USA erwarten von der Ukraine weiterhin, dass sie erhebliche territoriale Zugeständnisse an Russland macht. Moskau zeigt bislang keinerlei Bereitschaft, von seinen ursprünglichen Kriegszielen abzurücken und sich auf diplomatische Verhandlungen für ein Kriegsende einzulassen.

Mit Informationen von Samuel Jackisch, ARD Washington.